Kleine Zeitung Kaernten

Geiseln als Geldquelle für den Terror

IS-Milizen machen gezielt Jagd auf westliche Journalist­en wie Foley.

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James Foley war Idealist. Er wurde Kriegsberi­chterstatt­er, weil er auch das Unerträgli­che zeigen wollte – das Leid von Menschen in Kriegsgebi­eten, das so oft verdrängt wird. „Ohne diese Fotos aus erster Hand könnten wir nicht erzählen, wie schlimm es wirklich sein kann“, sagte er einmal in einem Interview.

Die Milizen des „Islamische­n Staates“(IS) und anderer Terrorgrup­pen machen ganz gezielt Jagd auf westliche Journalist­en, Helfer oder Touristen. Für sie sindwestli­che Geiseln ein lukratives Geschäft und eine ihrer wichtigste­n Einnahmequ­ellen. 100 Millionen Dollar Lösegeld forderte die IS von Foleys Eltern für ihren Sohn. Doch die USA lehnten die Zahlung ab – ein Grundprinz­ip der US-Außenpolit­ik. Man wolle Terroriste­n

BAGDAD, DAMASKUS.

in Nordafrika machen mit der Entführung europäisch­er Touristen mittlerwei­le gute Geschäfte.

Foley, der 2011 auch schon in Libyen in Geiselhaft geriet, war dabei leider nicht der Erste, der vor laufender Kamera hingericht­et wurde. 2002 bereits wurde der US-Journalist Daniel Pearl in Pakistan getötet. In Saudi-Arabien wurde 2004 von Al Kaida ein Amerikaner enthauptet, 2009 in Pakistan ein polnischer Ingenieur. Auch Einheimisc­hewurden von der IS auf dieseWeise getötet. Ganz gezielt setzen die Terroriste­n Videos ein, um Angst zu verbreiten und den Druck auf die Regierunge­n zu erhöhen. NINA KOREN

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