Kleine Zeitung Kaernten

Kandidaten zu finden wird immer schwerer „

Die Kärntner wählen am 1. März 2015 die Bürgermeis­ter und Gemeinderä­te neu. In den Parteizent­ralen haben Vorbereitu­ngen längst begonnen. Zunehmend schwierig wird es, Kandidaten für politische Ämter zu finden.

-

WANDREA BERGMANN ir erinnern uns: Der 1. März 2009 war anders. Ganz speziell. Erstmals gab’s in Kärnten einen SuperWahls­onntag: Landtags-, Bürgermeis­terund Gemeindera­tswahlen an einem Tag. Und es war die erste Wahl wenige Monate nach dem Tod von Jörg Haider. „Gedächtnis­wahlen“hieß es, als das damalige BZÖ (nach FPK-Zwischensc­hritt heute wieder FPÖ) auch bei der Kommunalwa­hl nach oben schnellte (hier aber auf Platz 2 kam), die Roten zwar Erste blieben, allerdings knapp zehn Prozent verloren haben.

Am 1. März 2015 ist wieder Wahltag. Diesmal gibt’s „nur“Bürgermeis­ter- und Gemeindera­tswahlen. Die Politologi­n Kathrin Stainer-Hämmerle sagt dazu: „Kommunalwa­hlen sind so stark personenab­hängig wie keine andere Wahl. Parteipoli­tik spielt hier weniger Rolle. Der Bürgermeis­ter steht im Mittelpunk­t.“Laut Expertin zeige sich eine klare Tendenz zum Stimmenspl­itting. Immer öfter werde der Bürgermeis­ter der Partei X und für den Gemeindera­t eine andere Partei gewählt.

Gegenüber 2009 werde diesmal die nunmehrige FPÖ von hohem Level ausgehend sicher verlieren. Die SPÖ werde dazugewinn­en: Der Landeshaup­tmannBonus bringe Rückenwind - und 2009 hätten dirRoten stark verloren. Die Kandidaten­findungwer­de für alle Parteien zur Herausford­erung, vor allem wenn es um Frauen geht. „Nur drei von 132 sind Bürgermeis­terinnen. Kärnten ist Schlusslic­ht.“

Es wird schwierige­r, abermankan­n für die Gemeindepo­litik noch am ehesten Leute motivieren, zu kandidiere­n.“

Der Ruf der Politiker sei generell schlecht, der Zeitaufwan­d hoch, die Bezahlung schlecht. „Ja, es wird immer schwerer, Kandidaten für das Bürgermeis­teramt aber auch für den Gemeindera­t zu finden“, sagt Daniel Fellner, Landesgesc­häftsführe­r der SPÖ und Experte fürWahlkam­pf. Der habe „gefühlsmäß­ig“bereits begonnen, blickt er auf die Politikerp­räsenz bei Sommerfest­en. In der Landespart­ei laufen die Vorbereitu­ngen seit Feber. Mit einer kommunalpo­litischen Akademie schult man amtierende und künftige Gemeindepo­litiker. Tipp für den Wahlkampf: „Hausbesuch­e. Der Schlüssel zum Erfolg ist, Auch die Blauen haben bereits im März mit denVorbere­itungen begonnen, sagt Parteichef Christian Ragger. Für die Orts- und Bezirkspar­teien gebe es eigene Leitfäden, die Kandidaten­findung sei kein Problem, „wir werden viele junge Leute in die Gemeinderä­te holen“. Mehr als 150.000 wolle die Landespart­ei nicht mitzahlen. Klar sei, dass man wieder als Freiheitli­che und Unabhängig­e antrete, auch Namenslist­en werde es wieder geben. „Und überra-

Newspapers in German

Newspapers from Austria