Deutsche vergütet, Kärntner abgespeist
Horrorurlaub auf Kuba: Kärntner Zwillinge nur mit Gutscheinen entschädigt.
Die Zimmer verdreckt und winzig, das Essen am Buffet ungenießbar und die Klimaanlage kaputt. Was ein Erholungsurlaub werden sollte, endete für St. Veiter Zwillingsschwestern in einem Horrortrip. Die Geschwister hatten für den März bei einem deutschen Anbieter eine dreiwöchige Rundreise auf Kuba gebucht. Beide Frauen sind körperlich beeinträchtigt. Deshalb buchten sie die größten und damit teuersten Zimmer und schlossen extra eine Krankenversicherung ab. „Doch aufKubawar von der angepriesenen Qualität keine Rede mehr. Nur zwei der sieben Zimmer entsprachen dem versprochenen Standard. Die Damen haben sich beschwert. Doch der Reiseleiter hat das ignoriert“, sagt Herwig Höfferer, Konsumentenschützer bei der Kärntner Arbeiterkammer.
Zu Hause beschwerten sie sich erneut. Doch der Veranstalter schickte den Geschwistern nur Reisegutscheine im Wert von 120 Euro. „Die Schwestern waren immer noch inKontakt mit einem deutschen Ehepaar, das dieselbeReise mitgemacht hat. Dieses Paarwurde mit 1023 Euro entschädigt“, sagt
KLAGENFURT.
Höfferer. Im Juli wandten sich die Zwillinge schließlich an die Arbeiterkammer. AK-Experte Höfferer hakte beim Reiseveranstalter nach. Daraufhin überwiesen die Deutschen den Geschwistern 1000 Euro. „Ich habe fünf knappe Zeilen per E-Mail zurückbekommen. Auf die Zustände in den Zimmern wurde darin nicht eingegangen“, sagt Höfferer.
Die Geschwister freuen sich über das Geld: „Sie haben nicht mehr damit gerechnet, dass sie noch eine finanzielle Entschädigung erhalten würden.“Dennoch bleibt für sie ein bitterer Nachgeschmack: „Die Schwestern hofften, dass der Urlaub gut für ihre Gesundheit sein würde. Doch der Stress auf dieser verpatzten Reise war sicher nicht förderlich“, sagt Höfferer. THOMAS MACHER
Herwig Höfferer, AK- Experte