MitMobilitätzurPionier-Gemeinde
St. Andrä will zur Vorzeigestadt für Senioren und Menschen mit Beeinträchtigung werden.
ROBERT BENEDIKT ie 10.000-Einwohner-Stadt St. Andrä im Lavanttal hat das große Los gezogen. Worum sich bekannte Gemeinden wie Kitzbühel oder Lech am Arlberg beworben haben, wird in St. Andrä realisiert: die Pionierstadt für „Best Agers“(siehe Info).
Motary, eine Plattform für Menschen mit Bewegungs-Einschränkung, hat die Gemeinde wegen der verkehrsgünstigen Lage und der naturbelassenen Umgebung ausgewählt. PlattformSepp Baldrian: „Unsere Zielgruppe umfasst rund 25 Prozent der Bevölkerung und stellt einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar.“
FürMenschen, die aufgrund ihres Alters, einer Krankheit oder einer Behinderung in ihrerMobilität eingeschränkt sind, gäbe es zahlreiche technische Hilfsmittel. Aber fehle es an einer Ge-
DDiese soll in St. Andrä entstehen. Erste Schritte sind bereits gesetzt. So wurde die Basilika Maria Loreto imStadtzentrum barrierefrei gemacht, auf einem Steg des Badesees in den letzten Tagen ein Seelift installiert, der es auch Beeinträchtigten ermöglicht, Badefreuden zu genießen. Das Gerät wurde so konstruiert, dass es auch von einem Einzelnen bedientwerden kann, der Betroffene also keine Begleitperson braucht, umden Lift zu bedienen. Die Installationsbetriebe in der Stadt haben sich der Best-AgerAktion bereits angeschlossen. Sie bemühen sich um sanitäre Einsamtschau. richtungen für Beeinträchtige, denen man ihren besonderen Verwendungszweck nicht ansieht, die also modern designt sind. Baldrian: „Erst kürzlich hat der Designer Philippe Stark eine Toilette für beeinträchtigteMenschen entworfen.“
St. Andräs Bürgermeister Peter Stauder (SP) ist stolz darauf, dass seine Stadt für diese besondere Rolle ausgewählt worden ist: „Wir haben uns schon bisher um das Wohlbefinden von Mitbürgern bemüht, die in ihrerMobilität eingeschränkt sind. So bieten etwa Gasthäuser und Gewerbebetriebe in der Stadt automatische Türen, die auch ein Rollstuhlfahrer oder eine Mutter mit Kinderwagen problemlos durchfahren kann.“Bereits fest eingeplant ist im Mai 2015 eineAusstellung im Kulturstadl von Maria Rojach, bei der alle verfügbaren Hilfsmittel fürMenschen mit Behinderung gezeigt werden.