Hotel soll einen Käufer haben
Monatelang haben Denkmalschützer den Verfall des Hotel Wörthersee in der Ostbucht angeprangert. Nun gibt es Gerüchte, das Gebäude habe einen neuen Besitzer.
SBETTINA AUER eit Jahren steht das denkmalgeschützte Hotel Wörthersee in der Klagenfurter Ostbucht leer. Mittlerweile bröckelt die Fassade und vomDach haben sich Ziegel gelöst. Das hat, wie berichtet, das Bundesdenkmalamt auf den Plan gerufen. „Wir haben einige Sicherungsarbeiten beantragt“, sagt Landeskonservator GorazdZˇ ivkovicˇ.
Aus der zuständigen Baurechtsabteilung der Stadt Klagenfurt heißt es, dass die Auflagen imInstandhaltungsverfahren bisher schrittweise vomBesitzer, der Seilerstätten Immobilien AG, erfüllt worden seien. Gegen den letzten Bescheid der Behörde, der eine Sanierung des desolaten Daches vorschreibt, wurde aber berufen. Der Einspruch sei damit begründet worden, dass sich keine Firma für die Neueindeckung finden lasse, da das Dach nicht betreten werden könne.
Bereits seit zwei Jahren sucht die Seilerstätten Immobilien AG, der auch das Schloss Freyenthurn gehört, einen Käufer für das Gebäude. Nun gibt es Gerüchte, dass sich einer gefunden hat, der sowohl das Hotel als auch das Schloss erwerben will. Denn das Zu-verkaufen-Schild wurde vom Hotel entfernt. Von der Seilerstätten Immobilien AG gibt es dazu keine Stellungnahme. Der Wiener Rechtsanwalt Bernhard Krause lässt lediglich über das Sekretariat ausrichten, er habe dazu nichts zu sagen.
Die Gerüchte sind auch dem Klagenfurter Liegenschaftsreferenten und Vizebürgermeister Albert Gunzer zu Ohren gekommen. „Bisher haben sie sich aber noch nicht bestätigt“, sagt der FPÖ-Politiker. Ein Verkauf wäre in seinem Sinne: „Je schneller das Hotel verkauft wird und wir einem ernsthaften Investor eine Chance geben können, umso besser für die Stadt. Solche Geschäftermacher brauchen wir nicht.“
Damit spielt er auf denKonflikt mit der Stadt an. Ursprünglich wollte die Seilerstätten Immobi- lien AG das Hotel Wörthersee, als sie es im Jahr 2011umeine Million Euro gekauft hat, in ein VierSterne-Hotel umbauen. Von diesen Plänen nahm sie jedoch nach dem Streit um den direkten Seezugang mit der Stadt und Auflagen des Denkmalschutzes Abstand.