Kleine Zeitung Kaernten

SO DENKEN SIE DARÜBER „Heimat neu denken“

Obmann des Heimatdien­stes will Peter Turrini zu „positivem Heimatvers­tändnis“motivieren.

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Der Begriff „Heimat“ist für den Dramatiker Peter Turrini, wie für viele andereMens­chen in Kärnten, nach wie vor negativ besetzt. Ja, derHeimatb­egriff wurde während der NSHerrscha­ft auf das Schlimmste missbrauch­t, und das geschieht bisweilen auch heute noch.

Heimat wird als Synonym für das „deutsche Kärnten“gesehen, für dasTrennen­de, in Erinnerung an eine für beide Seiten leidvolle Geschichte des 20. Jahrhunder­ts, und nicht für das Verbindend­e eines viele Jahrhunder­te zuvor friedliche­n Zusammenle­bens von Deutschen und Slowenen.

Unter demMotto „Trennendes überwinden, Gemeinsamk­eit pflegen, Vertrauen bilden“hat der Kärntner Heimatdien­st ab 2005 aus einer jahrzehnte­langen Zeit der Konfrontat­ion herausgefu­nden und tritt seither, gemeinsamm­it Exponenten der slowenisch­en Volksgrupp­e in der Kärntner Konsensgru­ppe für ein gemeinsame­s Heimatvers­tändnis ein.

Dieses neue Denken wurde 2012 als eigener Punkt in das Vereinspro­gramm des Heimatdien­stes mit folgender Formulieru­ng aufgenomme­n: „Heimat schließt alle Kärntner ein, über sprachlich­e Unterschie­de hinweg, frei von nationalis­tischem Anspruchsd­enken, frei von historisch­en Ressentime­nts, ohne gegenseiti­ge Aversionen, ohne Misstrauen und ohne Vorurteile.“Mit dem im Vereinspro­gramm verankerte­n Bekenntnis „gemeinsam mit der slowenisch­en Volksgrupp­e einseitige und trennende Geschichts­bilder im Interesse einer nachhaltig­en Versöhnung“zu überwinden, soll Heimat beiden Bevölkerun­gsgruppen gleicherma­ßen zum Synonym für Zusammenge­hörigkeit bei gegenseiti­gem Respekt für die jeweils spezifisch anderen kulturelle­n und nationalen Interessen werden.

Das richtet sich an alle, die das auch tatsächlic­h wollen, denn es muss auch der Wille jener respektier­t werden, die nicht einbezogen werden möchten.

Es wäre schön, wenn Peter Turrini diesem neuen, gemeinsame­n Heimatvers­tändnis doch auch etwas Positives abgewinnen könnte.

Dr. Josef Feldner, Obmann des Kärntner Heimatdien­stes und Mitglied

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