Wilson Kipsang greiftdenRekordan
Marathon-WeltrekordlerWilson Kipsang ist der große Favorit für den Wörthersee-Halbmarathon am Sonntag.
JOSCHI KOPP
Er ist einer der ganz wenigen Menschen auf der Welt, die einen Halbmarathon unter 59 Minuten laufen können. Dazu hältWilson Kipsang seit dem 29. September 2013 mit 2:03:23 Stunden den MarathonWeltrekord. Aufgestellt hat ihn der Kenianer in Berlin. Im Frühjahr stellte Kipsang als Sieger des London-Marathons mit 2:04:29 Stunden die aktuelle Jahresweltbestzeit auf. Der 32-Jährige ist, so hört man aus seinem Umfeld, in sehr guter Form, will diese beim Wörthersee-Halbmarathon am Sonntag, 24. August, im Rahmen von „Kärnten Läuft“, veranstaltet von der Kleinen Zeitung, unter Beweis stellen.
„Er hat ganz sicher das Niveau, eine neue Bestleistung zu fixieren. Es kommt nur darauf an, wie ernst er und sein Team das Rennen nehmen. Gewinnen wollen die Kenianer immer, das haben sie im Blut“, sagt Lokalmatador RomanWeger, „wenn sie den Bewerb aber nur als schärferesTraining unter Wettkampfbedingungen für dieHerbst-Marathons sehen, dann wird er nur Erster.“Im Herbst will Kipsang nur ein großes Rennen laufen – den New-YorkMarathon am 2. November. Da geht es ihm aber nicht um eine neue Bestzeit, denn dafür ist die Strecke zu schwierig.
DieWettervorhersage für Sonntag wäre jedenfalls prädestiniert für einen neuen Streckenrekord: 12 Grad am Start, leichte Bewölkung, ganz wenig Wind. „Für alle, die auf Zeit laufen, ist das super. Viel besser geht es nicht“, meint Weger, der sich selbst „eine Zeit zwischen 1:08 und 1:09 Stunden“zum Ziel gesetzt hat: „ Um mit den Afrikanern mithalten zu können, reicht das beiWeitem nicht.“Der 40-Jährige sieht den Bewerb am See „als Vorbereitung auf den New-York-Marathon“. Traurig stimmt den Angestellten im Statikbüro Kassmannhuber in Feldkirchen eines: „Es kommt nichts nach in Kärnten. Irgendwie verständlich, denn wie sollst du einem jungen Menschen vermitteln, er soll sich für den Laufsport quälen, wenn er froh sein muss, nichts dazuzahlen zu müssen, um gut zu sein.“Noch eines fällt dem Villacher, der täglich pendelt, auf: „Wir gehen auf eine NullBock-Generation zu, nicht nur im Sport . . .“
Training vor der Arbeit
Er absolviert seine Trainingseinheiten „täglich um sechs Uhr früh, bevor ich mich auf denWeg in die Arbeit mache“. In den Belastungswochen kommt Weger „auf zehn bis zwölf Einheiten pro Woche, und das bei einem 40Stunden-Job“. Nur so kann er seinen Level auch in diesem Alter noch halten.
Fehlen wird am Sonntag Vorjahressiegerin Florence Kiplagat. „Trotzdem werden das Damenund Herren-Rennen Spannung für die Zuschauer bieten“, verspricht Kleine- Marketingchef Michael Kummerer.