Frauenbiografie
Und die sieht Regisseurin Franziska Buch nicht nur im Interesse für Käthe-Kruse-Puppen begründet: „Siewar eine der berühmtesten Personen Deutschlands in ihrer Zeit. Und ist eine exemplarische Frauenfigur des frühen 20. Jahrhunderts. Ich glaube, es gibt ein starkes Bedürfnis des Publikums, sich mit historischen Rollenmodellen auseinanderzusetzen“, erklärt Buch. Auch Margarete Steiff sei schließlich ein TVErfolg gewesen.
Hochgekämpft
„Man darf nicht vergessen, dass Frauen damals gesellschaftlich und wirtschaftlich entrechtetwaren. So konnten Frauen keinen Vertragsabschluss ohne die Unterschrift ihres Ehemanns machen. Käthe Kruse war eine der ersten Unternehmerinnen, die sich aus ärmlichen Verhältnissen hochgekämpft hat“, ergänzt die Regisseurin, die auch die private Biografie und die Beziehung zu einem 30 Jahre älteren Mann als spannenden Stoff für einen Fernsehabend sieht. Dargestellt wird Max Kruse von Fritz Karl.
Für die Titelrolle setzt man auf ein noch nicht so bekanntes Gesicht: Die Pfälzerin Friederike Becht, Jahrgang 1986 und zuletzt als junge CosimaWagner in „Der Wagner-Clan“zu sehen gewesen, verkörpert Kruse sowohl als 16Jährige als auch als 40-Jährige.
„Wir erzählen nicht komplett treu alles genauso, wie es war, sondern machen einen Film daraus und versuchen, sie einfach gut zu zeichnen“, sagt Becht. Ihre beste Freundin Louise, die quasi mit dem Drehbuch geboren wurde, spielt Karin Lischka („At- men“). Für die Rolle der Mutter vertraut sich Ursula Strauss den Händen der Maskenbildner an. Zu sehen voraussichtlich im Februar 2015.
Urheberrechtsprozess
„Ich hatte zwar keine Käthe-Kruse-Puppe, aber der Name hat mir natürlich etwas gesagt. Ich kenne die Puppen, ich kannte sie als Puppenmacherin – aber ich wusste nicht, wie ihr Weg war, ich wusste nicht, dass sie diesen Urheberrechtsprozess geführt und gewonnen hat“, gesteht Strauss.
Es ist übrigens nicht zum ersten Mal, dass sich Filmemacher mit dem außergewöhnlichen Lebensweg auseinandersetzen. 2010 entstand die 45-minütige Spieldoku „Die Puppenmacherin und ihre große Liebe“.