Ordination im Internet.
Dr. Google ordiniert auch in Kärnten. Fluch und Segen der Medizin aus dem Netz.
Eine neue Handy-App versetzt die Ärztekammer Steiermark in Aufregung (siehe Bericht rechts). Proteste gegen solche Programme gibt es in Kärnten noch nicht, aber auch hier nimmt man bedenkliche Entwicklungen bei der Nutzung Neuer Medien durch Patienten wahr.
„Vor allem der Glaube an das Internet hat zugenommen. Wir haben oft das Gefühl, dass sich die Patienten bei uns nur noch die zweite Meinung einholen“, sagt Michael Moser, interimistischer Leiter der Zentralen Notfallaufnahme (ZMA) am Klinikum Klagenfurt. Sogar imWarteraum sitzen bei ihm manchmal Patienten, die sich mithilfe ihrer Smartphones über ihre Beschwerden und mögliche Ursachen informieren.
Immer öfter komme es dadurch zu Diskussionen zwischen Arzt und Patient, sagtMoser, was grundsätzlich nicht schlecht sei: „Wenn sich dieMenschen vorher gut informieren, können wir sie auf einem ganz anderenWissensniveau abholen.“Positiv sei auch, dass die meisten Patienten heute ein viel stärkeres Körperbewusstsein hätten und sich mehr
dafür interessieren, was in ihnen vorgeht. Dies wiederum erleichtere die Arbeit der Mediziner und begünstige im Idealfall den Heilungsprozess. Für Ärzte sei das Internet daher „Fluch und Segen zugleich“, sagtMoser.
Gert Wiegele, Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte bei der Ärztekammer Kärnten (siehe Interview links), sieht das ähnlich (siehe Interviewlinks). Denn während die einen das Internet nur als zusätzlich Informationsquelle ansehen, wollen andere damit den Besuch beim Arzt er-