Kleine Zeitung Kaernten

Kiewwirft

Ohne Erlaubnis ist der russische Hilfskonvo­i nach tagelangem Warten an der Grenze über ukrainisch­es Territoriu­m gerollt. Kiew schäumt.

-

Fast eine Woche steckte der russische Hilfskonvo­i an der russisch-ukrainisch­en Grenze fest. Nachdem am Donnerstag­abend Bewegung in die rund 280 Fahrzeuge gekommen war, sind am Freitag nach Angaben der Separatist­en die ersten Lastwagen mit Hilfsgüter­n wie Nahrung, Schlafsäck­en oder Medikament­en in der umkämpften Rebellenho­chburg Luhansk eingetroff­en, wo rund 200.000 Menschen seitWochen ohne fließendes­Wasser und Strom leben.

Die Regierung inMoskau hatte den umstritten­en Konvoi mit mehr als 2000 Tonnen Hilfsgüter­n an Bord zuvor eigenmächt­ig – und ohne Begleitung durch das RoteKreuz – über die Grenze geschickt. Der Übergang Donezk– ist unter der Kontrolle von prorussisc­hen Separatist­en. Hundert der knapp 300 Lastwagen hätten laut der Agentur für Sicherheit und Zusammenar­beit in Europa (OSZE) die Grenze passiert, Dutzende ohne Kontrolle.

Der Präsident der Ukraine, Petro Poroschenk­o, schäumte. Er warfRussla­nd angesichts der Einfahrt ins Krisengebi­et Donbass einen Bruch des Völkerrech­ts vor. Auf seiner Internetse­ite bezeichnet­e er den Grenzübert­ritt als „direkte Invasion“. „Es handelt sich um Militärfah­rzeuge unter dem zynischen Deckmantel des Roten Kreuzes“, sagte Valentin Naliwajtsc­henko, Chef des Inlandgehe­imdienstes SBU, laut Nachrichte­nagentur Interfax. Kiew befürchtet, dass in den Lkw Waffen geschmugge­lt werden.

Gefechte gehen weiter

Die Europäisch­e Union und auch die USA verurteilt­en die Grenzüberq­uerung des russischen Konvois. Das mächtigste Gremium der Vereinten Nationen, der UN-Sicherheit­srat, hat noch für Freitagabe­nd eine Dringlichk­eitssitzun­g anberaumt.

Moskau habe sich eine „eindeutige Verletzung der ukrainisch­en Grenze“zuschulden kommen lassen und müsse „diese

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria