„Immer auch den Arzt fragen“
Immer mehr Menschen nutzen das Internet oder Apps, umsich über Gesundheitsthemen zu informieren. Wie sehen Sie diese Entwicklung?
Grundsätzlich ist es gut, wenn der Patient informiert ist. Denn er übernimmt dann hoffentlich auch Verantwortung für seinen Körper. Vorsicht ist bei Seiten geboten, auf denen man geneppt wird oder auf denen Angst geschürt wird.
Haben Sie als Arzt selbst schon erlebt, dass Patienten durch das Internet beeinflusst wurden?
Eine Patientin wollte aufgrund einer Internet-Analyse eine Therapie nicht machen, was ihr geschadet hätte. Da hat es einiges an Überzeugungsarbeit gebraucht. Und es gibt Mütter, die unsicher sind, ob sie ihr Kind impfen lassen sollen und sich im Internet informieren. Wenn sie dadurch zum Schluss kommen, dass die Impfung sinnvoll ist, ist das positiv. Aber wenn ihre Zweifel bestätigt werden, ist das schlecht.
Wie erklären Sie sich, dass Menschen bei medizinischen Fragen aufs Internet vertrauen?
Menschen, die von der Schulmedizin enttäuscht oder unheilbar krank sind, suchen in ihrer Verzweiflung nach allen Möglichkeiten. Das ist verständlich. Aber man sollte auf keinen Fall etwas tun, was man vielleicht teuer bezahlt.
Was raten Sie Patienten im Umgang mit dem Internet?
Wenn dort steht: „Machen Sie das!“oder „Kaufen Sie das!“, dann lassen Sie die Finger davon. Seiten, die schulmedizinisches Wissen abbilden, sind in Ordnung. Aber fragen Sie immer auch Ihren Arzt und lassen sich die gefundene Information von ihm bestätigen.
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