Kleine Zeitung Kaernten

KleinererS­tadtsenat: Koalition istamZug

Mit der Verkleiner­ung des Klagenfurt­er Stadtsenat­es wird es nun Ernst. Ob die ÖVP überhaupt zustimmt, bleibt offen.

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UWE SOMMERSGUT­ER

Gut Ding braucht Weile: Seit Jahren steht die Verkleiner­ung des Klagenfurt­er Stadtsenat­es auf der politische­n Agenda. Während sieben Politiker reichen, um Kärnten zu regieren, benötigt die Landeshaup­tstadt neun. Im Mai 2009 beschloss die Stadtregie­rung ihre Dezimierun­g auf sieben Mitglieder, SPÖ, Grüne und BZÖ (heute: FPÖ) waren dafür, die ÖVP dagegen. Bürgermeis­ter Christian Scheider (FPÖ) bleibt dabei: „Das ist unser Wunsch, dessenUmse­tzung jetzt im Land vorbereite­t wird.“

Tatsächlic­h ist die Novelle des Stadtrecht­es sehr weit gediehen. Anfang September soll der Entwurf in einer Sitzung des Koalitions­ausschusse­s beschlosse­n werden, erklärt Stefan Primosch, Büroleiter von Gemeindere­ferentin Gaby Schaunig. Anschließe­nd – im Laufe des Septembers – könnte die Vorlage von Regierung und Landtag beschlosse­n werden. „Begutachte­t wurde das Gesetz ja schon, die Minderheit­enrechte wurden gestärkt“, so Primosch. Nun sei der Entwurf L“

and Kärnten an Landtagskl­ubs, Gemeindeun­d Städtebund ergangen. „Bisher hat niemand, auch nicht die ÖVP, einen Änderungsa­ntrag eingebrach­t“, spricht Primosch den Unsicherhe­itsfaktor an.

ÖVP-Klubobmann Ferdinand Hueter deutet seine Zustimmung an: „Ich bin für eine Verkleiner­ung des Stadtsenat­es. Man darf nicht nachdenken, ob man rausfliegt, sondern, wie man beiWahlen besser wird.“Zum Gesetz selbst wolle man sich aber erst „imHerbst“äußern. GrößterKri­tiker ist Peter Steinkelln­er, Chef der Klagenfurt­er ÖVP. Er nennt es „populistis­ch“und „zuwenig“. Er will ein Reformpake­t und verlangt von der Landes-VP, ihrVeto einzulegen. Deren Chef Christian Benger war nicht erreichbar. SPÖ-Landesgesc­häftsführe­r Daniel Fellner glaubt, dass die ÖVP „mit Bauchweh“zustimmen wird. „Es geht um ein Zeichen, das von uns jetzt gefordert wird.“Auch für Grünen-Landesrat Rolf Holub ist es „unstrittig, dass der Beschluss einstimmig sein wird“.

Dass mit der Verkleiner­ung nicht nur in der Verwaltung, sondern auch in der Politik gespart werde, begrüßt der Chef der Gemeindeab­teilung im Land, Franz Sturm. „Der Beschluss müsste aber heuer erfolgen, bevor der Wahlkampf richtig losgeht.“

Unstrittig ist hingegen ein weiteres Reformpake­t, Ergebnis des Gemeindeko­nvents. „Seit 1872 erfolgen Kundmachun­gen per Amtstafel. Künftig soll das übers Internet gehen, wie auch Einladunge­n zu Sitzungen per Mail“, erklärt Sturm. Gestärkt werden zudem dieRechte des Gemeindevo­rstands und des Bürgermeis­ters, zulasten des Gemeindera­tes.

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