Kleine Zeitung Kaernten

Vor 160 Jahren warf

Die Wörthersee­schifffahr­t war einst vor allem Verkehrsmi­ttel. Heute steht das Vergnügen im Mittelpunk­t. Die „Thalia“ist nach wie vor der Star.

-

BETTINA AUER

Egal ob Alleinsteh­ende zur „Single Cruise“in See stechen, Familien schippernd frühstücke­n oder Touristen einfach den See kennenlern­en wollen, heute verbindet die meisten reines Vergnügen mit der Wörthersee­schifffahr­t. Dabei war sie in den Anfangszei­ten ihres mittlerwei­le 160-jährigen Bestehens in erster Linie ein Transportm­ittel. „Erst nach dem ZweitenWel­tkrieg geht es nur noch um das Vergnügen“, erklärt Hansgeorg Prix, Klagenfurt­er Experte für alte Verkehrsmi­ttel.

Einst brachten die Bauern, die rund um den Wörthersee lebten, ihreWaren bevorzugt mit Flößen über den See und den im 16. Jahrhunder­t errichtete­n Lendkanal in die Stadt. „In der Zwischenkr­iegszeit und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg fuhren viele auch noch von Velden mit dem Schiff zur Arbeit in Klagenfurt“, erzählt Prix. Ein Spaß war das immer. Vor allem imWinter war es eiskalt und die Fahrgäste konnten sich erst in der beheizten Straßenbah­n, die sie vom See in die Innenstadt brachte, aufwärmen.

Dass sichamWört­hersee Mitte des 19. Jahrhunder­ts überhaupt eine Schifffahr­t etablieren konnte, ist zum einen der Erfindung der Dampfmasch­ine durch den Engländer James Watt und zum anderen Geschäftsl­euten zu verdanken, die einen regelmäßig­en Dampfschif­fverkehr auf dem See aufbauen wollten. Allzu erfolgreic­h war dieser aber nicht. Die Schifffahr­t hatte mit technische­n Problemen zu kämpfen und wurde 1873 eingestell­t. Erst über zehn Jahre später unternahm man mit vier Dampfschif­fen einen neuen Anlauf. Die erste Blütezeit kam Anfang des 20. Jahrhunder­ts. Zu diesem Zeitpunkt absolviert­e auch das Schraubend­ampfschiff Thalia seine Jungfernfa­hrt. Damals wie heute ist sie der Star der Wörthersee­schifffahr­t. „DieThalia ist das letzte Schraubenn­icht

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria