„Pferde gehören zu den
Kann jemand, der ein 1000 Kilo schweres Pferd führt, auch 1000 Mitarbeiter führen? Thomas Egger bringt Topmanager und Pferde zusammen. Anhand der sensiblen Tiere sollen sie lernen, mit Fingerspitzengefühl zu führen.
Wenn man zurück zu den Wurzeln des Sprichworts „die Zügel fest in der Hand haben“geht: Was macht einen guten Pferdeführer aus? THOMAS EGGER: Dass er klare Entscheidungen trifft und ebenso klar seine Hilfestellungen gibt. Was wäre so eine typische Übung mit dem Pferd? EGGER: Zur Erklärung: Bei meinem Seminar sitzt man nicht am Pferd, sondern führt es. Reiten lerntmanalso nicht. Eine typische Übung wäre: Wir haben in unserer Halle vier Steher und das Pferd sollte an ein vorgegebenes Ziel geführt werden. Da gilt es nach- zudenken, welchen Weg man nimmt und wie man das Pferd dazu bringt, einem zu folgen, denn es gibt mehrere Optionen, die ans Ziel führen und diese Optionen wiederum haben viel mit dem Charakter und Führungsstil der jeweiligen Person zu tun. Im Laufe der Übung zu merken, wann man seine Vision und Aufmerksamkeit verliert, wie es sich anfühlt, wenn man das Ziel erreicht hat, und so weiter.
Was kann man als Leiter in einem Unternehmen mit dem Pferd dazulernen? EGGER: Entscheidungen zu treffen. Das Pferd ist ein intuitivesWe- sen. Wenn es sieht, dass auf der anderen Seite des Zaunes das Gras grüner ist, will es dorthin. Als Pferdeführer sollte man dann die sprichwörtlichen Zügel fest in der Hand haben. Werden in einem Unternehmen Entscheidungen nicht klar getroffen, ist das sowohl für die Mitarbeiter als auch die Führungskräfte schlecht, weil keiner weiß, wohin es geht. Zudem haben Studien zeigt, dass auch exzellente Führungskräfte – obwohl sie über ausreichend Wissen und Erfahrung verfügen – nicht rein aus dem Kopf heraus entscheiden, sondern auch mit dem Bauchgefühl. Sonst könnte man alle