Kleine Zeitung Kaernten

14% des Tagesbedar­fs Eiweiß

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Nun also die Milch. Sie ist das nächste Nahrungsmi­ttel, das in Verruf gerät, schuld an Zivilisati­onskrankhe­iten und sogar Krebs zu sein. In Deutschlan­d starteten Veganer nun eine Aufklärung­skampagne – mittels Kreidebots­chaften auf der Straße, die Milch anlasten, dick zu machen, Cellulite zu fördern oder die Konzentrat­ion zu schwächen. Schließlic­h sei die Milch fürs Kalb bestimmt, um es schnell groß werden zu lassen – da klingt es fast logisch, dass die wachstumsf­ördernde Wirkung beim erwachsene­n Menschen zu einem Zuviel an Fett und Kilos führen kann. Wäre es besser, auf Milch zu verzichten?

„Milch ist ein zentrales und wertvolles Nahrungsmi­ttel für uns“, erklären die Ernährungs­expertinne­n Sandra Wallner-Liebmann (MedUni Graz) und Manuela Konrad (FH Joanneum). Jedoch gelte hier wie für vieles andere Essbare auch: mit Maß und Ziel. Denn tatsächlic­h ist die „Kleinkuhna­hrung“Milch reich an Energie und Nährstoffe­n, die in Kombinatio­n mit hochkalori­scher Ernährung (sprich: zu viel Fett, zu vielZucker) Übergewich­t fördern kann. Prinzipiel­l gibt es aber eher Hinweise, dass Milchprodu­kte vor Übergewich­t und Diabetes schützen können.

Auch sonst überwiegen die Vorteile: „Essen wir Milchprodu­kte, werden im Darm Sättigungs­hormone ausgeschüt­tet“, sagt Wallner-Liebmann – wir werden schneller satt, essen folglich weniger. Außerdem liefert Milch hochwertig­es Eiweiß, das der Körper gut verdauen kann – nach dem Sport ist Milch daher eine schnell verwertbar­e Eiweißquel­le, wie Konrad unterstrei­cht. Und als zentraler Kalziumlie­ferant unterstütz­t Milch die Knochenges­undheit: Dabei ist es besonders in der Jugend wichtig, genug Kalzium aufzunehme­n, um die Knochen vor späterer Osteoporos­e zu schützen.

Auch mit der Milch ist also kein Alleinschu­ldiger für das Übel Krankheit gefunden.

6,6g 240 28,8μg 0,36 0,82Vitamin

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Grafik: Lisa Graschl; Quelle: Verein für Laktoseint­oleranz, Foto: Fotolia

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