„KeineZeitfürein GlasmitdenEltern“
Am Tag nach dem Gewinn der Bronzemedaille über 200-mLagen plauderte Lisa Zaiser über die Stunden nach dem Rennen, den plötzlichen Stress und ihre Zukunft.
Sie selbst bezeichneten Bronze über 200-m-Lagen als „sensationell“. Sensationell muss auch das Danach gewesen sein?
Das kann man so sagen. Vor allem, weil ich auf das alles so unvorbereitet war. Das erste Mikrofon wurde mir unter die Nase gehalten, da tropfte noch das Wasser von meinem Körper. Trotzdem war ich nur happy.
Können Sie noch kurz Ihr Rennen schildern?
Es war eine innere Anspannung da, da nach dem Semifinale viele meinten, ein Podestplatz ist möglich. Ich konnte aber alles ausblenden, mein Rennen bestreiten. Vor allem in meiner Paradedisziplin, dem Brustschwimmen,
machte ich
viel gut. Da ich auf Bahn zwei schwamm, habe ich auf der letzten Länge, dem Kraul-Teilstück, nicht mehr links und rechts Luft geholt wie normal, sondern nur noch links. So konnte ich meine Gegnerinnen nicht mehr sehen.
Hatten Sie nach den offiziellen Terminen Zeit zu feiern?
Nein, nicht einmal ein Glas mit den Eltern ist sich ausgegangen. Wir haben uns gegenseitig gedrückt, dann musste ich weiter. Gegen 20.30 Uhr konnte ich endlich etwas essen, um 22.30 Uhr lag ich noch auf dem Massagetisch, dann ging es ins Bett. Gut geschlafen? Fast gar nicht. Ichwar sehr aufgewühlt, hatte so viele neue Eindrücke zu verarbeiten. Eine Medaille auf der Langbahn hat international einen riesigen Stellenwert.
Auch Ihr Stellenwert hat sich jetzt erheblich erhöht, oder?
Wenn es nach der Anzahl der Gratulanten geht, dann ja. Mein Handy ging fast über vor Anrufen und Glückwunsch-SMS. Ich hoffe, dass auch die Suche nach Sponsoren jetzt leichter wird. Bisher musste meine Familie bei vielen Türen anklopfen, bis eine aufging. Jetzt sollte aber eine neue Zeitrechnung beginnen. Einem Unterstützer muss ich besonders danken: der Kärntnermilch. Die sponserte mich schon, als ich noch eine ganz junge Schwimmerin war. Ein großer Teil des Erfolges gebührt auch Ihrem Ex-Trainer Ferdinand Kendi, richtig?
Das stimmt. Mit ihm