Bergsteiger stürzte ab: Jäger als Lebensretter
Im Regen und bei dichtem Nebel musste im Drautal Deutscher (63) auf 2400 Meter Seehöhe verletzt ausharren.
PETER KIMESWENGER
Wir sind froh und glücklich, dass wir helfen konnten.“So beschreibt Christian Eder (36), Holztransportunternehmer aus Irschen. passionierter Jäger und Pächter einer Eigenjagd auf dem Zwickensberg, eine Lebensrettung in 2400 Meter Seehöhe.
Von seiner Jagdhütte auf der Höferalm in 2150 Meter Seehöhe brach Eder gestern um acht Uhr früh zur Jagd auf. In seiner Begleitung: Susanne Salzer, Filialleiterin eines Trachtenmodengeschäftes in St. Veit, Jungjägerin. „Ich habe die Susi auf ein Murmeltier eingeladen. Es regnete, immer wieder nahm uns dichter Nebel die Sicht, zwischendurch fiel Graupelschauer“, so Eder. Gegen zwölf Uhr hörten die Jäger zwischen dem Blöcken weidender Schafe Hilferufe. „Einmal stärker, einmal schwächer“, beschreibt Christian Eder die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
Schließlich stießen er und Salzer auf einen Bergsteiger (63), der gegen elf Uhr auf einer nassen Steinplatte ausgerutscht und einigeMeter im felsigen Gelände abgestürzt war. Der erfahrene, gut ausgerüstete Hochalpinist hatte sich eine schwere Beinverletzung zugezogen. Christian Eder alarmierte mit dem EuroNotruf 112 die Rettungskräfte. Über drei Stunden dauerte es, bis 15 Mann der Bergrettung Winkeln und Oberes Drautal zum Verletzten aufsteigen und ihn unter großer Anstrengung bis zu einem Forstweg bringen konnten, wo er schließlich von der Rettung übernommen und ins Krankenhaus Lienz eingeliefert werden konnte. Den Einsatz koordinierte Alpinpolizei-OberkärntenHorstWohlgemuth.