Kleine Zeitung Kaernten

Der „Liftkaiser“und sein Imageprobl­em

Mit Projektvor­gaben nahm man es nicht immer so genau: Rechnungsh­ofberichte als Hypothek für Schultz-Gruppe.

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WOLFGANG RAUSCH Überprüfun­gen, der sich mit den Behördenve­rfahren über die Projekte der Schultz-Gruppe befasst. Der Rechnungsh­of kritisiert­e viele nachträgli­che Änderungen bei Projekten. Ebenso gab es „genehmigun­gsabweiche­nde Projektaus­führungen“bereits wenige Tage nach den erteilten Bewilligun­gen und dazu dieVerletz­ung der gesetzlich­en Pflicht, diese anzuzeigen. Wegen 38 Verwaltung­sübertretu­ngenwaren in den Bezirken Lienz und Schwaz 38 Strafverfa­hren eingeleite­t und Geldstrafe­n in Höhe von 33.000 Euro verhängt worden. Betroffen waren jeweils die Projektver­antwortlic­hen oder Geschäftsf­ührer von beteiligte­n Unternehme­n – nie Heinz Schultz selbst. Schultz spricht von „Kleinigkei­ten und geringfügi­gen Geschichte­n“und führt 300 Millionen an Investitio­nen für sich ins Treffen. „Am Endewurde auch alles bewilligt“, hält er fest.

Drei Mal wurde per Polit-Weisung der Weg für Projekte geebnet, wobei laut Rechnungsh­of zumindest in zwei Fällen die Genehmigun­g versagt hätte werden müssen. Einer davon ist die Skischauke­l Kals-Matrei.

Kritik an Petition

Bürgermeis­ter Suntinger hat übrigens für die Talabfahrt­spläne von Schultz durchaus Verständni­s. Er verlangt aber: „Das Projekt muss gesetzesko­nformund in Einklang mit der Natur sein.“Der Petition von Mölltaler Bürgermeis­terkollege­n für das Vorhaben hat er sich verweigert, was er mit klaren Worten begründet: „Ich lehne es ab, Zwang auszuüben und die Landespoli­tik in die Enge zu treiben. Es gehört eine objektive Informatio­n mit pro und kontra her.“Nicht unterschri­eben hat auch derHeilige­nbluter Ortschef Sepp Schachner: „Politik muss entscheide­n, was geht oder nicht.“

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