Glück stürmte für denWAC ZITIERT
Kühbauer-Elf drehte auch bei Sturm Graz die Partie und bleibt mit blütenweißer Weste an Salzburg dran. Abgefälschter Standfest-Schussstellte Weichen auf Sieg.
PETER KLIMKEIT, FRANZ HOLLAUF
Es war die Szene des Spiels und sagte vieles über den derzeitigen Erfolgslauf des WACaus. Irgendwie kamder Ball bei einem Angriff in der 77. Minute zum aufgerückten Verteidiger Joachim Standfest, der vor dem gegnerischen Strafraum einfach mal abzog. Sein an sich ungefährlicher Schuss wurde von Lukas Spendlhofer für Sturm-Goalie Gratzei unhaltbar ins Tor abgefälscht. Grenzenloser Jubel bei den Kärntnern, Frust bei Sturm. Der WAC machte nach Seitenwechsel binnen 25 Minuten aus einem 0:1 ein 2:1. Selbst Standfest musste etwas ungläubig denKopf schütteln: „Es war heute fast pures Glück. Sturm war die bessere Mannschaft. Aberwenn du einen Lauf hast, dann schießt man auch solche Tore und dann gewinnst du noch das Spiel.“Es war der sechste Sieg im sechsten Spiel, wie gegen Ried drehte der WAC die Partie und bleibt gemeinsam mit Salzburg an der Spitze.
DemWAC spielt derzeit durch das große Selbstvertrauen alles in die Karten und nichts kann ihn vom Erfolgsweg abbringen. Und wenn die spielerische Leistung wie in Graz einmal nicht hundertprozentig passt, kommt auch das nötige Spielglück dazu.
Kerhe brachte Umschwung
Es lag aber auch an Sturm, dass der WAC weiter eine blütenweiße Weste trägt. Die Grazer gingen durch ein Abseits-Tor von Djuricin (52.) in Führung, verabsäumten es dann aber, entscheidend nachzulegen. Auf der anderen Seite bewies WAC-Trainer Didi Kühbauer bei zwei Auswechslungen wieder ein glückliches Händchen. Er brachte Silvio und Manuel Kerhe, die dem Offensiv-Spiel neuen Schwung gaben. Letzterem gelang mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze der Ausgleich (66.). Als alles schon mit einem Remis rechnete, gelang Standfest der glückliche Siegestreffer.
Der WAC befindet sich auf einem noch nie da gewesenen Höhenflug, ein Ende scheint nicht in Sicht. Nun macht man sogar Jagd auf den FCTirol, dem 1999 sieben Auftaktsiege gelangen. Den Rekord hält Rapid (1987/88) mit acht Siegen. Am Samstag empfängt der WAC Schlusslicht Wr. Neustadt, ehe es in die Länderspielpause geht. Am 14. September steigt der Hit gegen Salzburg. Schwer vorstellbar, dass WACPräsident Dietmar Riegler bei diesem Lauf und dieser Euphorie, die derzeit im ganzen Kärntner Fußball-Land herrscht, dafür nicht nach Klagenfurt ausweicht. Entscheidend sind die drei Punkte, obwohl nicht alles bestens war. Wir haben momentan eine sehr gute Bank und können wechseln, ohne an Qualität zu verlieren. Wir haben gut begonnen, dann aber Sturm das Spiel übergeben. In der Pause habe ich zu meinen Spielern gesagt, dass wir auf dieseWeise als Verlierer vom Platz gehen werden. Nach dem Abseitstor zum 0:1 und unseren Einwechslungen hat es dann besser geklappt. Wir können den Sieg richtig bewerten. Entscheidend ist aber, dass die Jungs wieder einen Rückstand aufgeholt haben und alle an einem Strang ziehen. Vier Auswärtssiege, das zeigt schon eine gewisse Qualität. Dietmar Kühbauer, WAC-Trainer
Marko Stankovic,
Ich mag es nicht, wenn man über einen Gegner sagt, dass er nur Glück hat. Aber für den Sieg sagt derWAC Danke in der Kirche.
Sturm- Spieler