GLASKUNST IN KÄRNTEN
verspiegelt. Die Herstellung des Belags (Hauptbestandteil Silbernitrat) ist Feinstarbeit. Da geht es um jedes Gramm, denn sein Ziel ist der klare Spiegel. Auch wenn er die Glasoberfläche verändert und die Spiegel verzerrt. Beim Schleifen trägt Arnulf Komposch übrigens aus einem Taucheranzug geschnittene Armschoner: „Weil ich mit Wasser schleife, habe ich immer nasse Hände und Ellbogen. Eine Zeit lang bin ich vor lauter Schmerzen in der Nacht aufgewacht – wegen der Unterkühlung.“
Belustigt erinnert sich der 71Jährige an seine erste Ausstellung in der Klagenfurter Galerie Slama: „Ich habe einen einzigen kleinen Spiegel verkauft.“Mittlerweile hält er es so: „Wird ein Spiegel vier Jahre nicht verkauft, geht er automatisch in das Eigentum meiner Frau über.“Nachsatz: „Meistens die schönsten.“
Von 20. September bis 19. Oktober, im Schlössl Lerchenhof, Hermagor.
Arnulf Komposch (Spiegelwelten), Franz Heili (Ideen aus Glas), Andrea Malowerschnig (graviertes Glas).
Tel. 0 42 82 2100
GlasKunstTage 2014.
Künstler:
Info:
Seine geschliffenen Schönheiten wird der Spiegelkünstler auch bei den ersten GlasKunstTagen im Lerchenhof (siehe Info oben) zeigen. Die Veranstaltung findet er interessant, weil „man zu denWurzeln zurückgeht“und anknüpft an die mittlerweile in Vergessenheit geratene Waldglashütte Tscherniheim im Hochtal zwischen Weißensee, Gitsch- und Gailtal. „Dort wurden lange Zeit wunderschöne Stücke, vor allem Gläser, hergestellt“, weiß Komposch.
Dazu kommt für ihn noch eine private Geschichte: Der Lerchenhof beiHermagorwurde vomselben Baumeister gebaut wie die Häuser im Komposch-Garten an derKlagenfurterTarviser Straße. Domenico Venchiarutti, der den Auftrag für die Elisabethbrücke (1855/56) am Lendhafen bekommen hatte, legte hier seinen Bauhof an.