Kleine Zeitung Kaernten

Schulweg als Gefahr

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zu, und damit neue Gefahren“, sagt Peter Felber vom Kuratorium für Verkehrssi­cherheit (KFV). Die Schüler der fünften und sechsten Schulstufe sind sogar am meisten gefährdet. „Jedes fünfte Kind, das in einen Unfall verwickelt ist, ist elf Jahre alt“, erklärt Peter Spitzer, Unfallfors­cher vom Verein „Große schützen Kleine“.

Ein Grund: der Fahrradsch­ein. „Viele Kinder glauben, dass sie denNobelpr­eis gewonnen haben. Mit dem Schein fängt es aber erst richtig an“, so Spitzer, der auch Tipps für das richtige Üben gibt. Eltern sollen dabei drei Stufen beachten: Erstens gemeinsam mit den Kindern den Weg abgehen und besprechen. Danach Rollen tauschen und das Kind führen lassen. Und drittens die Kinder aus Entfernung beobachten, wie sie sich verhalten. „Und man sollte nach einer gewissen Zeit nachschaue­n, ob sie noch den gleichen Schulweg nehmen. Denn mit der Zeit entstehen Freundscha­ften und die Kinder begleiten vielleicht andere Kinder und machen einen Umweg“, sagt Felber. Außerdem lässt einigeWoch­en nach Schulbegin­n die Aufmerksam­keit nach. Dadurch kommt es in den Monaten Oktober und November vermehrt zu Unfällen auf Schulwegen.

Am Schutzweg aufpassen

Der häufigste Grund für solche Unfälle ist das unüberlegt­e Überqueren einer Straße. „Nicht immer ist der kürzeste Weg der sicherste“, sagt Felber, der auch rät, Sätze wie „Auf dem Schutzweg bist du sicher“oder „Bei Grün kannst du losgehen“zu vermeiden. Stattdesse­n sollte man den Kindern klarmachen, dass sie auch auf Zebrastrei­fen aufpassen müssen, da sie von Autofahrer­n übersehen werden könnten. Und Christian Gratzer vom Verkehrscl­ub Österreich (VCÖ) ergänzt: „Die Verkehrssi­tuationen muss man dabei aus der Sicht des Kindes beurteilen.“Kleine Kinder haben etwa ein ganz anderes Sichtfeld als Erwachsene. Und, so Felber: „Alter macht nicht alles wett. In derPubertä­t kann es sein, dass Kinder bewusst bei Rot die Straße queren, um sich etwas zu beweisen.“Um die Kinder gar nicht den Gefahren im Straßenver­kehr auszusetze­n, bringen viele Eltern die Schüler mit dem Auto zur Schule. Davon raten die Verkehrsex­perten aber ab. Gratzer: „Kinder müssen Erfahrunge­n im Verkehr machen.“

Und damit auch die Autofahrer auf den Schulanfan­g vorbereite­t werden, startet das KFV mit der AUVA wieder eine Plakatakti­on. „Wir schicken Plakate mit der Botschaft ,Achtung, die Kleinsten sind wieder unterwegs‘ an die Gemeinden. Diese werden gebeten, die Plakate aufzuhänge­n“, sagt Felber, der die Kärntner Gemeinden lobt: „Da machen immer sehr viele mit.“

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