Kleine Zeitung Kaernten

Kärntner Stahl für Caesars Krieger

Im Mittelalte­r galt Kärnten als ertragreic­hstes Bergbaulan­d derWelt.

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Ohne die damalige Kärntner Exportwirt­schaft hätten sich die Römer ihrWeltrei­ch wohl abschminke­n können. Julius Caesar und seine Nachfolger verdankten ihre militärisc­hen Siegeszüge vor allem denWaffen, die aus dem legendären „Ferrum noricum“gefertigt waren. Das stahlharte „norische Eisen“wurde unter anderem im heutigen Hüttenberg abgebaut.

„Kärnten ist vom Mittelalte­r bis in die Neuzeit eines der ertragreic­hsten Bergbaulän­der der Welt gewesen“, sagt Gerhard Finding, Chef des Bergbaumus­eums Klagenfurt. Von den Tauern bis zur Koralm findet man noch alte Stollen, Pingen (durch Abbau entstanden­e Vertiefung­en im Boden),

KLAGENFURT.

Halden und Schmelzöfe­n – „montanhist­orische Denkmäler“, wie sie Gerhard Niedermay, der ehemalige Leiter der mineralogi­sch-petrograph­ischen Abteilung am Naturhisto­rischen Museum Wien, nennt. Die Spuren derzumGroß­teil vergessene­n Industrieg­eschichte ziehen sich bis in den urbanen Raum. Viele Klagenfurt­er Herrenhäus­er haben einst reichen Gewerken (Bergwerksb­esitzern) gehört. Auch das heutige Gebäude der Kärntner Landesregi­erung wurde Ende des 19. Jahrhunder­ts ursprüngli­ch als „Verwaltung­sgebäude der Hüttenberg­er Eisenwerks-Gesellscha­ft“errichtet.

Immer geringere Erträge und die Globalisie­rung haben dem Bergbau mittlerwei­le beinahe überall in Kärnten ein Ende bereitet. 1978 war in Hüttenberg Schluss, 1993 in Bad Bleiberg. Abgebaut wird nur mehr Eisenglimm­er in Waldenstei­n im Lavanttal und Magnesit auf der Millstätte­r Alpe in Radenthein.

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Bergmänner 1841 vor einem Stollen im Eisenerzbe­rgbau Wölch im Lavanttal

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