Feiertag.
Hannes Reichelt beendete nach 1009 Tagen die sieglose Super- G-Zeit der ÖSV-Herren.
Nach Rang acht in derAbfahrt mit über einer Sekunde Rückstand auf Sieger Kjetil Jansrud rätselte Hannes Reichelt, warum er ausgerechnet im Steilhang derart viel Zeit auf den famosen Norweger verloren hatte. Er rätselte, weil er selbst eigentlich fehlerfrei war. Er nahm den Ärger mit ins Bett und wachte in der Früh mit der Erkenntnis auf: „Ich muss mehr ans Limit gehen. Im Steilen war ich doch immer schnell, ich kann das Skifahren ja nicht verlernt haben.“
Hat er nicht. Im Gegenteil. Hannes Reichelt gewann den Super-G vor Kjetil Jansrud, der seinen Rivalen aus Salzburg lobte: „Der Hannes ist richtig steil gefahren.“Reichelt wirkte natürlich rund rundum glücklich. Erwunderte s sich nur, dass er das Vorhaben, ans Limit zu gehen, hen, so schnell und so gut umsetzen se konnte. E Er war verwundert, w d dass er schon im vierten Speed-Rennen nach seiner Bandscheiben-Operation im Jänner wieder ganz oben auf dem Siegespodest stehen konnte. Und erst viel später wurde ihm bewusst, dass er die sieglose Super-G-Zeit der ÖSV-Herren im Weltcup nach 1009 Tagen beendet hat. „Es geht ja, man muss es nur wollen“, sagte Reichelt, der mit seinem dritten Sieg in einem Super-G in Beaver Creek nach 2005 und 2007wohl schon dasTicket für die WM im Februar gebucht haben dürfte. „Die Strecke hier in Beaver Creek taugt mir einfach. Auch wenn der Druck jetzt natürlich immer mehr steigen wird.“
Kampfansage
Kjetil Jansrudwar auch glücklich, weil der trotz eines schweren Patzers 80 Weltcup-Punkte mitnehmen konnte und den Vorsprung auf Dominik Paris auf 191 Zähler ausbaute. Marcel Hirscher, der dreifacheWeltcup-Gesamtsieger, stapfte verärgert aus dem Zielgelände: Tor verpasst, ausgeschieden, null Punkte. „Aber auch Aksel (Svindal, Anm.) hat schon öfter die ganze Saison mit Marcel gekämpft und ist dann am Ende mit leeren Händen dagestanden“, sieht Jansrud für sich nur Chancen, wenn er weiter siegt und Hirscher vor allem im entscheidenden Jänner nicht zu viele Punkte macht. Oder schon heute im Riesentorlauf. „In Söldenwar ich nur 15., da geht mehr“, sagte Jansrud. Man darf das ruhig alsKampfansage in Richtung Hirscher sehen.