Kleine Zeitung Kaernten

„Behörden brauchen länger“

Greenpeace-Chemiker über die HCB-Tests.

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DHERWIG SCHUSTER:

as Land Kärnten muss bis 17. Dezember auf die Auswertung der eingeschic­kten Proben warten. Greenpeace lieferte schon nach wenigen Tagen Ergebnisse. Wie ist das möglich?

Behörden brauchen länger, weil amtliche Ergebnisse exakt sein müssen. Im konkreten Fall haben wir darauf verzichtet, den Fettgehalt der Milch messen zu lassen und uns mit den HCB-Werten begnügt.

Wie hängen Fettgehalt und HCB-Wert zusammen? SCHUSTER: Der Grenzwert ist für Milch mit 4 Prozent Fettgehalt definiert und liegt bei 0,01 Milligramm(10 Mikrogramm) pro Kilo. Weil sich HCB in Fett ablagert, steigt der Grenzwert mit dem Fettgehalt.

Bei der Topfen-Probe wurde der Grenzwert nicht erreicht, bei Milch um das Doppelte überschrit­ten. Was bedeuten erhöhte Werte fürMensche­n? SCHUSTER: Leider nichts Gutes. Eine einfache Überschrei­tung ist aber nicht so bedenklich wie eine permanente Belastung.

Was ist eine „lange Belastung“? Wochen, Jahre? SCHUSTER: Eher Monate bis Jahre. Das Problem im Görtschitz­tal ist, dass man nicht weiß, wie lange die HCB-Belastung schon andauert.

Wie kann man das eruieren? SCHUSTER: Durch Blutunters­uchungen der Menschen, wie sie jetzt geplant sind. Dann sieht man, ob es in der Region Auffälligk­eiten gibt. W. ZEBEDIN

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AP/ ZAK Herwig Schuster, Greenpeace­Chemiker

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