„Gott sei Dank ist der Skandal aufgedeckt“
Hannes Zechner, Sonnenalm-Chef, ist über das Greenpeace-Messergebnis schockiert.
Wie konnte es passieren, dass die von Greenpeace beanstandete Probe in den Handel kam?
Sie wurde vor Bekanntwerden des Skandals ausgeliefert. Danach haben wir nur noch Milch ausgeliefert, deren HCB-Messwerte wir kannten.
Geht denn das? Dauert das bei Frischmilch nicht zu lang?
Das ist das Problem. Amtliche Messergebnisse dauern lang. Es gab ein sehr dichtes Netz. Die Behörde zog Proben, wir zogen Proben. 80.000 Euro haben wir in die Ursachenforschung investiert.
Sie verarbeiten die Milch jedes Lieferanten einzeln. Deshalb war jetzt so schnell klar, vonwelchem Bauern die kontaminierte Milch stammt?
Das ist der Punkt. In den riesigen Milchseen der großen Molkereien geht ja jeder Umweltskandal unter. Da wird alles zusammengemischt. In der großen Mischung findet man nichts. Wir sind keine klassische Molkerei, wir sind Direktvermarkter.
Wie kommt das HCB jetzt aber auch ins Rotwild?
Das Rotwild frisst
HANNES ZECHNER:
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das gleiche Gras wie unsere Tiere. Das Gift ist ja im ganzen Tal. Und es ist so heterogen verteilt. Das war das Problem bei der Ursachenforschung. Bei einem Bauern ganz nahe am Werk fand man nichts, bei einem weiter weg schon. Wo derWind war. Gott sei Dank ist der Skandal jetzt aufgedeckt. Sonst hätten die vielleicht noch zehn Jahre emittiert.
Wie geht es jetzt mit Sonnenalm wirtschaftlich weiter?
Das weiß ich noch gar nicht. Das ist aber nicht mein erster Gedanke. DasMenschliche ist mir wichtig. Von dem Greenpeacesind wir schockiert. Bei unseren Kunden möchten wir uns entschuldigen.
INTERVIEW: ELISABETH PEUTZ
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