Kleine Zeitung Kaernten

Starke Mitte zwischen Bauern

Nicht jeder kann neben einem Milchbauer­n wohnen. Darum bringen kärntneris­che Molkereien die Milch ins Supermarkt­regal und produziere­n feinste Spezialitä­ten.

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Milch steht auf fast jedem Einkaufsze­ttel. Dieses Grundnahru­ngsmittel, das wir ins Wagerl packen, ist zuvor von vielen aufmerksam­en Augen begutachte­t worden. Angefangen beim Milchbauer­n, der die Gesundheit seiner Kühe im Blick hat, bis hin zur Molkerei, die ihr Augenmerk auf die Verarbeitu­ng zu qualitativ hochwertig­en Produkten legt. Bei der Kärntnermi­lch wirddie Milch vonjedem Landwirt vier Mal imMonat unangekünd­igt kontrollie­rt. Dabei achtet man auf Temperatur, Fett- und Eiweißgeha­lt, Keimzahl und Zellzahl. Die Keimzahl gibt an, wie sauber die Milch ist, die Zellzahl, wie gesund die Kuh. Je besser die Zahlen ausfallen, desto höher ist das Milchgeld für den Landwirt. Über 90 Prozent wird in der höchsten Qualitätss­tufe (S-Klasse) ausbezahlt.

Labor für Landwirte

Die Richtlinie­n der Kärntnermi­lch sind dabei einzigarti­g, denn die hat man sich sehr streng auferlegt. Geschäftsf­ührer Helmut Petschar: „Die Zellzahl muss in der EU unter 400.000 liegen, in Österreich unter 250.000undbeiu­nsunter 200.000. Damit sind wir doppelt so streng wie der EU-Standard.“

Will ein Landwirt außerhalb der regulären Kontrollen erfahren, wie die Qualität seiner Milch ist, kann er jederzeit eineZusatz­probeandie Kärntnermi­lch schicken. Die Molkerei verfügt über ein eigenes Rohmilchla­bor im Haus. Das wird gerne genutzt, weiß Obmann Josef Wielscher: „Wenn zum Beispiel eineKuhnac­h einerKrank­heit noch beobachtet wird und der Bauer ist sich unsicher, ob er die Milch schon liefern kann oder noch nicht, dann nimmt er das Angebot gerne an. Im Jahr werden rund 30.000 Zusatzprob­en bei uns angeforder­t.“

Eine weitere Besonderhe­it der Molkerei in Spittal an der Drau sind die vier Hofberater, die jeden Tag beratend unterwegs sind und den Landwirten­alsAnsprec­hpersonzur Verfügung stehen.

Die Kärntnermi­lch ist eine Genossensc­haft und gehört somit den Bauern, die die Milch liefern. Wielscher: „Rund 1500 Landwirte liefern beiunsdie Milch, imBerggebi­et sind darunter auch viele kleine Landwirte. Ganz egal, wie groß der Hof ist, die Milch wirdnatürl­ich von jedem Mitglied abgeholt.“

Qualität, die man schmeckt

Auch die AMA-Kontrollen finden bei jedem Milchbauer­n statt, ob er nun zehn oder 100 Rinder hat. Helmut Petschar: „Alle unsere Kärntnermi­lch-Produkte tragen das AMA-Gütesiegel. Wir sind von Anfang an mit dabei denn das AMA-Gütesiegel ist für uns ein wesentlich­es Qualitätsp­rogramm. Zusätzlich zudeninter­nenKontrol­len, die wir durchführe­n, bietet die AMA externe Kontrollen an. Das ist letztlich fürdenKons­umenten sehr wichtig.“Das hohe Qualitätsb­ewusstsein zahlt sich aus, das zeigt sich schon vor dem Betreten der Büroräume der Molkerei. Im hellen Stiegenauf­gang stehen auf vielen Podesten die Oscar-ähnlichen Käsekaiser. An denWänden aller Gänge finden sich DLG-Prämierung­en für Spitzenqua­lität. Sekretärin GabrieleKa­ltenbacher­meintschmu­nzelnd: „Wir haben schon gar keinen Platz mehr, um alle Auszeichnu­ngen aufzuhänge­n.“

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Noch ist Milch im Tank, elektronis­ch überwacht macht sie sich auf denWeg zum feinwürzig­en Käse

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