Die Katze aus dem Sack
Jetzt ist die Katze aus dem Sack. Wenn man vor vierzehn Tagen die Vermutung geäußert hätte, dass man nie wissen kann, was die beiden Fabriken Hobas und Wietersdorfer in die Luft schleudern, wäre man gesteinigt worden! Gerüche und undefinierbare Beläge auf Obst und Gemüse machen schon lange nachdenklich.
Kollateralschäden, sicherlich unbeabsichtigt, gibt es überall. Die Firma Wietersdorfer sorgt seit Jahren für Arbeitsplätze und die Erhaltung der Infrastruktur im Görtschitztal. Worum man die Firma und die Behörden bitten müsste: tägliche Messungen durchführen zu lassen und die Ergebnisse kundzugeben – und nicht erst, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist!
Renate M. Leitner. Klein St. Paul ein Gift zu übertreffen sind, nämlich Gier. Man sollte nicht den Stab über jemanden brechen, dessen Schuld nicht eindeutig bewiesen ist, doch sollten Fragen erlaubt sein: Wer hat die Genehmigung erteilt, dass über Jahrzehnte 370.000 Tonnen Kalkschlamm ungesichert gelagert werden konnten? Wir Bauern müssen zu Fließgewässern bei der Ausbringung von Gülle Sicherheitsabstände einhalten, was auch gut ist. Und die Industrie?
Es müssen ja Protokolle vorliegen, wonach nachvollziehbar sein müsste, zu welchem Zeitpunkt, bei welcher Temperatur und welche Menge wovon verbranntwurde. Als Biobauer muss ich alles aufzeichnen, es gibt ständige Kontrollen, ansonsten Sanktionen. Für die Industrie gelten aber scheinbar andere Gesetze, geht es da doch um viele Arbeitsplätze und nicht „nur“um einen Familienbetrieb.
Wo waren denn die Politiker, die jetzt lückenlose Aufklärung fordern, bei der über Jahrzehnte genehmigten ungesicherten Deponie in Brückl? Da wird einem ja richtig übel, wenn man hört, wie nach dem Brand „Feuer!“gerufen wird. Vielleicht werden wir ja wirklich einmal volle Schüsseln haben, aber nichts mehr essen können. Spätestens dann werden wir erkennen, dass man Geld nicht essen kann! Hannes Löschenkohl,
Kappel/ Krappfeld