Kleine Zeitung Kaernten

„Ichsehejet­zt jedesRenne­n wieOlympia“

Snowboarde­rin Julia Dujmovits (27) spricht über ihr Leben nach dem Olympiasie­g, Facebook, ihre Fotoshooti­ngs und die WM am Kreischber­g.

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Ihr Olympiasie­g im Parallel-Slalom in Sotschi liegt mittlerwei­le zehnMonate zurück. Was hat sich seither in Ihrem Leben verändert? JULIA DUJMOVITS: Sehr viel und gleichzeit­ig nichts. Es ist terminlich und medial natürlich anders geworden als in den Jahren zuvor. Ich bin sehr froh über die Veränderun­g, allerdings war es auch eine Herausford­erung. Nach Olympia war ich zwei Monate leer und brauchte Zeit, um mich neu zu orientiere­n.

Inwiefern? DUJMOVITS: Es dauerte, bis ich akzeptiert habe, dass ich Gold nicht mehr toppen muss. Seit ich ein Kind war, war es mein größter Traum, einmal Olympiasie­gerin zu werden. In den vergangene­n drei Jahren war es dann kein Traum mehr, sondern ein Ziel, auf das ich intensiv hingearbei­tet habe. Jedes Rennen war nur eine Vorbereitu­ng für die Olympische­n Spiele. Und dann habe ich das Ziel auf einmal wirklich erreicht. Und ich habe mir natürlich nichts Schöneres vorstellen können. Aber danach hat auf einmal etwas gefehlt, was in den vergangene­n Jahren immer vorhandenw­ar. Ich musste mich neu orientiere­n.

Was sehen Sie nun anders? DUJMOVITS: Ich versuche jetzt, jedes Rennen wie Olympia zu sehen. Ich habe gemerkt, dass ich noch viel mehr erreichen kann und dass es mir darum geht, Spaß am Sport und an der Herausford­erung zu haben. Und auf Maui ist mir wieder bewusst geworden, wie gerne ich Sport mache.

Seit Jahren verbringen Sie Teile Ihrer Saison-Vorbereitu­ng aufHawaii. Was ist dort anders? DUJMOVITS: Ich wollte damals etwas anderes ausprobier­en und habe gemerkt, wie gut es mir tut, sich mit Abstand zu Österreich nur auf das Training zu konzentrie­ren. Dort gibt es sehr viel mehr Möglichkei­ten und konstant schönes Wetter. Ich weiß, wenn ich von Maui zurückkomm­e, bin ich fit.

Sie haben auf Hawaii heuer auch Ihren ersten Halb-Ironman absolviert. Wie kam es dazu? DUJMOVITS: Das war eine spontane Idee, in meiner Altersklas­se bin ich sogar Elfte geworden. Ich finde es interessan­t und es war einmal etwas anders. Und es hat Spaß gemacht, die eigenen Limits auszuteste­n. Die letzten fünf Kilometer beim Laufen waren aber nur noch hart, die gingen lediglich mit mentaler Stärke. Aber es war cool.

Sie posten viele Fotos undNachric­hten auf Facebook. Was bedeuten sozialeMed­ien für Sie? DUJMOVITS: Für mich ist sehr wichtig, den direkten Kontakt zu den Fans zu haben. Es ist richtig cool, wenn ich auf diese Art Emotionen vermitteln kann. Ich hatte auch das Gefühl, dass die Leute bei denRennen oder auch bei den Spielen in Sotschi hinter mir stehen. Und ich versuche damit auch, den Sport gut zu präsentier­en, damit die Fans vieles mitverfolg­en können.

Wo ziehen Sie die Grenze, was würden Sie nicht veröffentl­ichen? DUJMOVITS: Ich ziehe die Grenze dort, wo es mir zu privat wird. Es ist aber immer eine Momentents­cheidung, was ich preisgebe oder nicht.

Sie haben auch mit sexy Fotos bereits für Aufsehen gesorgt. DUJMOVITS: Ja, teilweise habe ich früher sexy Fotoshooti­ngs gemacht. Es ist doch für jede Frau toll, profession­elle schöne Fotos von sich zu haben. Ich stehe dazu, konzentrie­re mich aber jetzt aufs

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