Kleine Zeitung Kaernten

Schulschwä­nzer im Visier der Polizei

- ANDREAS LIEB

In Wien nimmt das Problem des Schulschwä­nzens überhand. Nun wird neue Maßnahme erprobt: Ab Herbst werden in Wien-Favoriten speziell geschulte Polizeibea­mte auf „verdächtig­e “Jugendlich­e zugehen. Bei ständigem Schwänzen droht Eltern das Gefängnis.

Sakrisch, was sich die Bayern vor Jahren schon ausgedacht haben: Polizisten, die ihr wachsames Auge auf Schulschwä­nzer werfen und sie amtlichers­eits auf den rechtenWeg – also in die Schule – bringen: Das hat nicht nur den Schülern nicht getaugt, auch die Eltern und die Schulen waren skeptisch.

In Wien probiert man das jetzt auch. Der Schulschwä­nzbeauftra­gte (eine Berufsbeze­ichnung, die es 2012 um ein Haar zum „Wort des Jahres“geschafft hätte) setzt auf die Freunde undHelfer; sie sollen in Einkaufsze­ntren und auf öffentlich­en Plätzen Kinder ansprechen, wenn sie sich zur Schulzeit dort aufhalten.

Eine eigene Hotline macht es besorgten Bürgern möglich, Verdächtig­e zu melden. Sie seien oft dort, wo es gratis WLAN gibt, weiß man schon.

Argumentie­rt wird mit Prävention. Schulschwä­nzer klinken sich aus der Bildungssc­hiene aus, sie könnten sich die Zeit mit Alkohol und Zigaretten vertreiben und, weil man dafür Geld braucht, auch anfälliger für Ladendiebs­tahl oder generell ein Abrutschen in die Kriminalit­ät sein.

Früher einmal – damuss das alles anders gewesen sein. Sonst würden jetzt wohl lauter Verbrecher herumlaufe­n.

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FOTALIA Pilotproje­kt.

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