Schulschwänzer im Visier der Polizei
In Wien nimmt das Problem des Schulschwänzens überhand. Nun wird neue Maßnahme erprobt: Ab Herbst werden in Wien-Favoriten speziell geschulte Polizeibeamte auf „verdächtige “Jugendliche zugehen. Bei ständigem Schwänzen droht Eltern das Gefängnis.
Sakrisch, was sich die Bayern vor Jahren schon ausgedacht haben: Polizisten, die ihr wachsames Auge auf Schulschwänzer werfen und sie amtlicherseits auf den rechtenWeg – also in die Schule – bringen: Das hat nicht nur den Schülern nicht getaugt, auch die Eltern und die Schulen waren skeptisch.
In Wien probiert man das jetzt auch. Der Schulschwänzbeauftragte (eine Berufsbezeichnung, die es 2012 um ein Haar zum „Wort des Jahres“geschafft hätte) setzt auf die Freunde undHelfer; sie sollen in Einkaufszentren und auf öffentlichen Plätzen Kinder ansprechen, wenn sie sich zur Schulzeit dort aufhalten.
Eine eigene Hotline macht es besorgten Bürgern möglich, Verdächtige zu melden. Sie seien oft dort, wo es gratis WLAN gibt, weiß man schon.
Argumentiert wird mit Prävention. Schulschwänzer klinken sich aus der Bildungsschiene aus, sie könnten sich die Zeit mit Alkohol und Zigaretten vertreiben und, weil man dafür Geld braucht, auch anfälliger für Ladendiebstahl oder generell ein Abrutschen in die Kriminalität sein.
Früher einmal – damuss das alles anders gewesen sein. Sonst würden jetzt wohl lauter Verbrecher herumlaufen.