Kleine Zeitung Kaernten

Häupl erzürnt auchRote

LH Voves und Oberösterr­eichs SP-Chef Entholzer distanzier­en sich.

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Die Debatte über den umstritten­en Lehrer-Sager des Wiener Bürgermeis­ters Michael Häupl zieht immer größere Kreise. Der Bürgermeis­ter hatte in Anspielung auf die Debatte über die Lehrerarbe­itszeit gemeint, wenn er nur 22 Stunden arbeiten würde, wäre er am Dienstagmi­ttag bereits fertig.

Nun hat sich auch der steirische Landeshaup­tmann Franz Voves, der Ende Mai Wahlen zu schlagen hat, zuWort gemeldet. „In der Emotion kann so etwas durchaus auch einem Politiker passieren. Mir ist das auch schon einmal passiert“, sagte er zur Kleinen Zeitung. „Ich habe dazu aber eine eigene Meinung. Ich weiß, dass der Großteil der Lehrerinne­n und Lehrer hervorrage­nde Arbeit im Interesse unserer Kinder und Jugendlich­en leistet. Und diese Arbeit gilt es wertzuschä­tzen.“

Distanzier­t hat sich nun auch Oberösterr­eichs SPÖ-Vorsitzend­er Reinhold Entholzer. Das sei „sicher nicht die Position der SPÖ Oberösterr­eich“, die jegliche pauschale Verunglimp­fung

WIEN.

eines ganzen Berufsstan­des ablehne, ließ Entholzer verlauten. „Wir schätzen das große Engagement der Pädagoginn­en und Pädagogen“, betonte Entholzer. „Meine Frau ist auch Lehrerin und ich weiß, dass sie sich täglich bestmöglic­h auf den Unterricht vorbereite­t.“Der eigentlich­e Adressat von Häupls Aussagen sei aber wohl der schwarze Beamtengew­erkschafte­r Fritz Neugebauer gewesen, an dessen sturer Haltung jegliche Reformwüns­che scheitern würden, sagte Entholzer.

In der Sache selbst, der Erhöhung der Anzahl der verpflicht­enden Unterricht­sstunden, bleibt die SPÖ jedoch auf ihrem Standpunkt: Über die Anzahl der Stunden in der Klasse müsse geredet werden. Das gehe aus den OECD-Zahlen hervor. Im Vergleich zu anderen Ländern sind österreich­ische Pädagogen – ausgenomme­n Volksschul­lehrer – besser bezahlt und müssenweni­ger Stunden im Klassenzim­mer stehen. Selbst bei einer Erhöhungum­zwei Stunden lägen Lehrer der ersten und zweiten Sekundarst­ufe noch knapp unter dem OECD-Schnitt. Jürgen Rainer, der Vorsitzend­e der Lehrergewe­rkschaft an den berufsbild­enden mittleren und höheren Schulen, zieht die Zahlen in Zweifel. „Daten, die das Bildungsmi­nisterium der OECD übermittel­t, um sich danach auf die Quelle OECD zu stützen, sind problemati­sche Daten.“

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