KÄRNTNER DES TAGES Er kämpft gegen die Armut
Hannes Krakolinig (36) steigt morgen in Ecuador für eine verschuldete Familie in den Kickbox-Ring.
SANDRA MÜLLAUER
Seit 2005 lebt der gebürtige Klagenfurter Hannes Krakolinig jetzt schon in Ecuador. Vor zehn Jahren wanderte er aus, um auf einer Privatschule in der Hauptstadt Quito Biologie, Englisch und Deutsch zu unterrichten sowie den Fußballverein zu trainieren. Der Vertrag lief nach zwei Jahren aus, aber den damals 28-Jährigen hat das „Dschungelfieber“gepackt: „Ich wollte nicht mehr zurück, also bin ich in den Amazonas gefahren und habe in Tena ein Internetlokal und Reisebüro eröffnet.“
Aber neben seiner Arbeit hat sich der Klagenfurter stets für die Menschen aus der Region eingesetzt. Bei der Sozialarbeit mit den „Kichwa-Indianern“geht Krakolinig komplett auf und konnte bereits einige Erfolge erzielen. So ist der 36-Jährige verantwortlich für Trinkwasserprojekte, er kümmert sichumregelmäßigeVerteilung von Schulmaterial und organisiert zweimal jährlich kostenlose Zahnbehandlungen.
Doch ein Projekt liegt dem Kampfsportbegeisterten besonders am Herzen. Eine befreundete ecuadorianische Familie hat sich aufgrund lebensnotwendiger Nierendialysen mit der Gesundheitsversicherung schwer verschuldet und musste rund 10.500 US-Dollar zurückzahlen. Was bereits in Österreich viel Geld ist, wird in Ecuador zum kleinen Vermögen. „Mit Spendenaktionen konnten wir einen großen Teil bereits auftreiben, aber ein Restbetrag ist immer noch zu zahlen“, so Krakolinig.
Dieser soll nun mit einem Charity-Kickbox-Kampf aufgetrieben werden. Für diesen Zweck forderte Krakolinig, der mehr als 20 Jahre Kampfsporterfahrung aufweisen kann, den ecuadorianischen Meister Edgar Lema heraus. „Meine Chancen sind ja nicht hoch, die fünf Runden werde ich aber schon überstehen und es ihm nicht leicht machen“, lacht der Klagenfurter. Ihm ist es aber viel wichtiger, das Geld aufzutreiben, als zu gewinnen. Spendenkonto: BAWAG PSK, Krakolinig Johannes, IBAN: AT 11 60000 00071518538.