Der April gibt es heuer kalt-warm
Extreme Temperaturschwankungen und lange Trockenperiode. Nach vorübergehender Abkühlung zumWochenende wird ab Mitte nächsterWoche die Sonne wieder „heizen“.
PETER KIMESWENGER
Der April macht, was er will.“Generationen sind mit diesem Spruch auf das wechselhafte Wetter im vierten Monat des Jahres aufgewachsen. „Seit etwa zwei Jahrzehnten beobachten wir eine Verschiebung der Frontalzone“, sagt Paul Rainer, Meteorologe bei derAußenstelle der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik am Flughafen Klagenfurt. Dabei geht es darum, dass die jahreszeitlich bedingte Erwärmung und Abkühlung schneller vor sich geht als der Sonnengang.
Das wechselhafte Wetter war über Jahrhunderte das prägende Merkmal des April: allerdings vor allem imWechsel von Sonne und Regen. „Heuer haben wir ein Niederschlagsdefizit von 80 bis 90 Prozent“, so Rainer.
Dafür schlagen die Temperaturen Kapriolen. Gestern wurden in Klagenfurt und Lienz Tageshöchstwerte von fast 25 Grad gemessen. Wie extrem das Wechselspiel sein kann, zeigt Weitensfeld. In der Gurktal-Gemeinde hatte es in der Früh knapp unter null Grad. Im Laufe des Tages kletterte das Thermometer auf knapp 24 Grad.
Mit den Hitze-Spitzen ist es allerdings vorerst vorbei. Ab heute übernimmt wechselhaftes Wetter die Regentschaft. DieTagestemperaturen liegen nur zwischen zehn und zwölf Grad.
Zwischentief
Zwischendurch kommt es zu Schauern. Die Niederschlagsmengen werden sich allerdings in Grenzen halten. Nach Durchzug einer weiteren Kaltfront zu Beginn der nächsten Woche sollte ab Mittwoch die Sonne wieder „heizen“. Damit scheint zumindest die Möglichkeit auf einen neuen Temperaturrekord im April intakt. Dieser liegt bei knapp 30 Grad (siehe links). „Markante Temperaturschwankungen im Tagesgang sind im April nichts Außergewöhnliches. Solche von null auf 24 oder 25 Grad sind aber nicht alltäglich“, so Paul Rainer. Verantwortlich für die vorübergehende Abkühlung sind übrigens Tiefs aus Frankreich und Deutschland.
Der Blick in die für Kärnten meist am nachhaltigsten spürbaren „Wetterküchen“in der Adria und im Golf von Genua bringen in Sachen „Niederschlag“mittelfristig keine Entlastung. „Tage mit ausgiebigem Dauerregen sind nicht in Sicht“, sagt Rainer. DieNiederschlagsmengen im März blieben um ein Drittel hinter dem Durchschnitt. Die Befürchtungen, Kärnten könnte, wie berichtet, eine Dürreperiode bevorstehen, bekommen von Tag zu Tag neue Nahrung. Mehr Fotos, Infos und Videos im Internet unter