„Auch wichtig, wenn man nicht studiert“
Warum müssen nun alle Gymnasiasten eine Vorwissenschaftliche Arbeit für dieMatura schreiben?
Die Schüler werden ab der sechsten Klasse an das wissenschaftliche Arbeiten herangeführt. Das Zitieren und Schreiben wird geübt, aber auch wie man ein wissenschaftliches Thema präsentiert. Das soll die Schüler auf das Studium vorbereiten.
Es gibt aber auchMaturanten, die nicht studieren wollen.
Für die kann die VWA aber auch eine wichtige Sache sein. Schließlich lernen sie, zu einem Thema zu recherchieren und dann auch vor Publikum vorzutragen.
Wird die Arbeit von Schülern und Lehrern gut angenommen?
Das Feedback war durchwegs positiv. Insgesamt wurden 1098 Arbeiten eingereicht, nur 19 wurden nicht abgegeben. Es gibt aber auch ein paar Dinge, bei denen wir nachschärfen müssen: Das Beurteilungsraster, mit dem Lehrer die VWAbenoten, hat etwa noch einige Mängel.
Was hat sieandenThemender Arbeiten überrascht?
Viele Schüler haben in ihren Arbeiten regionale Bezüge eingebaut. Das hätte ich so nicht erwartet. Auch viel Autobiografisches ist in den Arbeiten zu finden.
Ist es nicht schwierig für Schüler, wissenschaftlich zu bleiben, wenn sie über persönliche Dinge schreiben?
Das glaube ich nicht. Es gibt schließlich auch sehr viele Wissenschaftler, die über Themen schreiben, die sie selbst betreffen. Diese Arbeiten sind deswegen auch nicht unwissenschaftlich.
SUSANNE TRAUSSNIG:
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THOMAS MACHER
HKLEINE ZEITUNG FREITAG, 17. APRIL 2015 erz und Hirn braucht es für das, was in der Vorgabe so trocken klingt: Jeder Maturant muss seit heuer eineVorwissenschaftliche Arbeit (VWA) verfassen. Die Schüler suchen sich ein Thema, recherchieren, schreiben die VWA und präsentieren sie dann. Die Geschichten von vier Kärntner Maturanten zeigen, wie unterschiedlich der Weg vom leeren Blatt zur gebundenen Arbeit sein kann.
war magersüchtig, als sie in der siebten Klasse mit ihrer VWA anfing. „Es waren auch die Bilder magerer Mädchen in sozialen Netzwerken, die mich dazu gebracht haben, noch weniger zu essen“, erzählt die Schülerin des BRG Viktring. Darüber wollte sie in ihrerVWA schreiben.
„Beim Schreiben ist mir dann bewusst geworden, wie krank ich eigentlich bin, dass ich keine Lebensfreude mehr habe. Die Arbeit war wie eine Therapie für mich“, sagt Christina. Sie suchte sich Hilfe und ist nun wieder gesund. Christina will, dass ihre Ar-
Christina Böck