Kleine Zeitung Kaernten

Saudi-Zentrum bleibt in Wien

Teilnehmer­staaten einigen sich auf Neuausrich­tung der Organisati­on.

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WIEN. Das umstritten­e SaudiZentr­um bleibt in Wien. Darauf haben sich die vier Gründersta­aten Spanien, Österreich, SaudiArabi­en und der Vatikan nach wochenlang­en Verhandlun­gen geeinigt. Das König-AbdullahZe­ntrum für interkultu­rellen und interrelig­iösen Dialog (KAICIID) wird dafür mit einem Sechs-Punkte-Aktionspla­n neu ausgericht­et. Bislang hat die Regierung in Riad ein Reformpapi­er blockiert, das vor allem vom Kanzleramt inWien gefordert wurde, um das Zentrum weiter mittragen zu können. Madrid und der Vatikan wollten wiederum die Saudis als großen Geld- und Namensgebe­r nicht verärgern.

AmEnde hat nach langem Hin undHer das Kanzleramt, vertreten durch Beamte des Kanzleramt­sministers Josef Ostermayer (SPÖ), nachgegebe­n, heißt es aus Verhandlun­gskreisen. Es ging dabei um Formulieru­ngen, die Saudi-Arabien nicht weiter verstimmen sollten und es allen Seiten erlaubt, das Gesicht zu wahren. Der Reformplan enthält ein klares Bekenntnis zur Religionsf­reiheit, einen stärkeren Fokus auf das Verhältnis von Religionsf­reiheit und Menschenre­chten sowie eine neue Kommunikat­ionskultur. So steht es im Reformpapi­er. Danach soll die KAICIID einen Beobachter­status bei der UNO anstreben und mit Unesco, OSZE und anderen internatio­nalen Organisati­onen zusammenar­beiten. Es wurde auch festgeschr­ieben, dass sich in Zukunft auch andere Staaten beteiligen können.

Wichtig ist die Klarstellu­ng, dass Menschenre­chte und Religionsf­reiheit vom Mandat gedeckt sind, soweit es um Dialogfrag­en gibt. Das war nach der fehlendenV­erurteilun­g derAuspeit­schung des saudischen Bloggers Raif Badawi angezweife­lt worden. INGO HASEWEND

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