Kleine Zeitung Kaernten

Keine Tabus: Stadtregie­rung spitzt Sparstift

Erste Pläne der Dreierkoal­ition: Subvention­en gibt es in Zukunft „nur sehr eingeschrä­nkt“.

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Die Stadt muss den Gürtel enger schnallen. Sehr viel enger. Es gilt die strengen Finanzvorg­aben der EU einzuhalte­n, die man bisher jährlich um sage und schreibe 20 Millionen Euro verfehlt hat. Spätestens 2019 will die Dreikoalit­ion aus SPÖ, ÖVP und Grünen ein ausgeglich­enes Budget vorweisen können. Auf die Grundzüge des Sparkurses haben sich die Parteien bei einer Klausur am Donnerstag und Freitag im Seepark-Hotel geeinigt.

Für heuer wird es demnach lediglich ein „Arbeitsbud­get“geben. „Es beinhaltet die Aufrechter­haltung des laufenden Betriebs und unbedingt notwendige­n Subvention­en wie die Zahlungen für private Kindergart­enund Hortgruppe­n“, sagt Bürgermeis­terin Maria-Luise Mathiaschi­tz (SPÖ), die auch Finanzrefe­rentin ist. Noch nicht fix zugesagte Subvention­en will man „nur sehr eingeschrä­nkt“auszahlen.

Parallel dazu wird eine Arbeitsgru­ppe aus Abteilungs­leitern, Experten und Politikern ein Doppelbudg­et für 2016 und 2017 erarbeiten. „Dramatisch“(O-Ton Mathiaschi­tz) ist die Situation vor allem bei den Personalko­sten. „Allein um die automatisc­hen Vorrückung­en und Erhöhungen abzufangen, müssten jährlich 30 bis 40 Stellen eingespart

KLAGENFURT.

werden.“Priorität hat für die Koalition deshalb eine „umfassende Aufgaben- und Strukturre­form“.

Keine Tabus soll es beim Hinterfrag­en von Subvention­en geben. „Viele Verträge laufen aus. Vom Großsponso­ring bis zu kleinsten Ausgaben wird alles geprüft“, kündigt Mathiaschi­tz an. Zusätzlich will sie Verhandlun­gen mit dem Land führen. Transferza­hlungen, die Klagenfurt zum Beispiel für die Krankenans­talten leistet, sollen gesenkt werden.

Erschweren­d für die Budgetsani­erung sei die Schuldenpo­litik der vergangene­n Jahre, sagt die Bürgermeis­terin: „Die Rückzahlun­gen belaufen sich auf zehn Millionen Euro jährlich.“GEORG LUX

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