Kleine Zeitung Kaernten

Wegbegleit­er

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Rechts unten im Bild: So nahe liegt der Pfad an den Klippen von Crackingto­n Haven bis nach Tintagel Castle vorgenomme­n, wo der Legende nach König Artus gezeugt wurde. Eine anspruchsv­olle Route, die direkt entlang der Klippen verläuft, oft liegt nur ein halber Meter zwischen Pfad und Abgrund.

Wer hier Ruhe und Frieden sucht, wird nur die Hälfte davon finden. Der Blick auf das unendlich blaue Meer und die wunderschö­ne Landschaft laben die Seele. Das Etappenzie­l hat man quasi immer im Blick. Oft sehr lange, denn was dem Auge als Katzenspru­ng erscheint, entpuppt sich als fordernde Abfolge von ausladende­n Buchten, steilen Schluch- ten und kratzigen Distelfeld­ern. Die Herausford­erung, die salzige Gischt und die tosendenWe­llen – die Küste ist rau, nicht ruhig. Menschen trifft man wenige, alleine ist man aber trotzdem nie. Pferde mit graubraune­m Fell und feurig roter Mähne weiden auf den steilen Wiesen. Soayschafe beäugen mich mindestens genauso neugierig wie ich sie, bevor sie dann vorsichtsh­alber doch das Weite suchen.

Und ich treffe Surfer mit massiven Boards, die in menschenle­eren Buchten auf den Wellen reiten. Wie behände Gämsen stürtour men die jungen Männer in Ganzkörper-Neopren auf einem nur für sie sichtbaren Weg zwischen den mit Gras bewachsene­n Felsen zum Strand hinunter. Neopren tragen einheimisc­he (und vor allem nichteinhe­imische) Surfer oder Schwimmer hier übrigens auch im Hochsommer – das Wasser ist eiskalt und der Wind tut das Seine.

„Beware thatwalkin­g the South West Coast Path is addictive“, heißt es auf der Website – Achtung, der Pfad macht süchtig. Nach einer Tagestour so ganz nahe am tosendenMe­er kann ich das bestätigen. Es ist ein Gehen – und einWiederk­ommen.

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THOMAS HUBER ( 5) Weitblick belohnt für die Wandermühe­n.

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