Wegbegleiter
Rechts unten im Bild: So nahe liegt der Pfad an den Klippen von Crackington Haven bis nach Tintagel Castle vorgenommen, wo der Legende nach König Artus gezeugt wurde. Eine anspruchsvolle Route, die direkt entlang der Klippen verläuft, oft liegt nur ein halber Meter zwischen Pfad und Abgrund.
Wer hier Ruhe und Frieden sucht, wird nur die Hälfte davon finden. Der Blick auf das unendlich blaue Meer und die wunderschöne Landschaft laben die Seele. Das Etappenziel hat man quasi immer im Blick. Oft sehr lange, denn was dem Auge als Katzensprung erscheint, entpuppt sich als fordernde Abfolge von ausladenden Buchten, steilen Schluch- ten und kratzigen Distelfeldern. Die Herausforderung, die salzige Gischt und die tosendenWellen – die Küste ist rau, nicht ruhig. Menschen trifft man wenige, alleine ist man aber trotzdem nie. Pferde mit graubraunem Fell und feurig roter Mähne weiden auf den steilen Wiesen. Soayschafe beäugen mich mindestens genauso neugierig wie ich sie, bevor sie dann vorsichtshalber doch das Weite suchen.
Und ich treffe Surfer mit massiven Boards, die in menschenleeren Buchten auf den Wellen reiten. Wie behände Gämsen stürtour men die jungen Männer in Ganzkörper-Neopren auf einem nur für sie sichtbaren Weg zwischen den mit Gras bewachsenen Felsen zum Strand hinunter. Neopren tragen einheimische (und vor allem nichteinheimische) Surfer oder Schwimmer hier übrigens auch im Hochsommer – das Wasser ist eiskalt und der Wind tut das Seine.
„Beware thatwalking the South West Coast Path is addictive“, heißt es auf der Website – Achtung, der Pfad macht süchtig. Nach einer Tagestour so ganz nahe am tosendenMeer kann ich das bestätigen. Es ist ein Gehen – und einWiederkommen.