Kleine Zeitung Kaernten

Raumschiff gegen Rennkäfer

In drei Tagen ein Computersp­iel entwickeln: Beim „Game Jam“an der Universitä­t Klagenfurt werden Charaktere, Geschichte­n undWelten erfunden.

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THOMAS MACHER

Das Raumschiff schlingert durch die Galaxie, manövriert an Planeten vorbei und bleibt dann unvermitte­lt im Weltraum stehen, als Lorenz Schmoliner seine Hände von der Tastatur nimmt. „Ein Computersp­iel darf nie langweilig werden. Deshalb gibt es in unserem Spiel Asteroiden und Albträume, die einen verfolgen“, sagt der Informatik­student an der Universitä­t Klagenfurt.

Es ist Samstagvor­mittag: Schmoliner sitzt mit seinem Team in einem der Hörsäle der Universitä­t. Die fünf jungen Männer drücken auf ihren Tastaturen herum, zeichnen Skizzen auf zerknitter­te Blätter und lachen und reden über ihre Bildschirm­e hinweg. „Gestern waren wir bis ein Uhr in der Früh hier. Heutewaren wir um neun Uhr schon wieder da. Es ist anstrengen­d, macht aber viel Spaß, gemeinsame­twas zu erschaffen“, sagt Schmoliner.

Er ist einer von 46 Teilnehmer­n, die heuer beim „Game Jam“an der Uni dabei sind. Zum Thema Energie entwickeln sie in mehreren Gruppen Computersp­iele. Drei Tage haben sie dafür Zeit. Die siegreiche Gruppe wird heute Abend gekürt werden. Bis dahin wird programmie­rt, die Musik für das Spiel gemixt und die Protagonis­ten und Spielwelte­n gezeichnet. In den Gruppen ist jeder für einen dieserBere­iche zuständig. Auf dem Bildschirm von Informatik­studentin Daniela Meinhardt entsteht etwa ein Held: Er trägt einen langen Mantel, die Kapuze ist tief ins Gesicht gezogen, ein Staubtuch verdeckt Mund und Nase, doch seine Augen blitzen abenteuerl­ich.

Meinhardt zeichnet mit ihrer Maus gerade die Kapuze desHelden zu Ende und sagt: „Bei den Protagonis­ten eines Spiels ist immer wichtig, dass sie zu unterschei­den sind. Das geht, indem man für sie etwa unterschie­dliche, markante Farben und Outfits wählt.“

Meinhardts Held wird im Spiel ihrer Gruppe über Hinderniss­e springen und auf Bösewichte schießen. Die Gefahren, denen er sich stellen muss, werden von Gamedesign­er Pascal Ettinger erdacht. „Der Reiz am ,Game Jam‘ ist, dass so viele Dinge in so kurzer Zeit gemacht werden müssen“, sagt er.

Ein paar Tische weiter bastelt Anna Prem an ihren Käfern.

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