SO DENKEN SIE DARÜBER Hitziger Diskursum Lehrerberuf
Stammtisch-Niveau attestieren Leser Michael Häupls Aussage zur Lehrerarbeitszeit und meinen, grobe Verallgemeinerungen – egal von welcher Seite – sind der Diskussion sicher nicht dienlich.
Sehr geehrte Frau Mag. Köhler, es mag schon sein, dass Sie so viele Arbeitsstunden zusammenbringen. Es klingt nur nicht ganz glaubwürdig. Ich spiele mit einigen Lehrern Tennis (VS, HS, HAK, Gymnasien) und zwar nicht am späten Abend, sondern anNachmittagen. Durch Diskussionen habe ich ein bisschen Einblick in die Lehrerar- beitszeit. Vor allem längerUnterrichtende haben Routine und damit eine gewisse Schnelligkeit in der Vorbereitung des Unterrichtes erworben. Wenn doch so viele Arbeitsstunden anfallen, dann muss man trotzdem den Ausgleich erwähnen: neun Wochen Sommerferien, eineWoche Energieferien, eine Woche Osterferien, zwei Wochen Weihnachtsferien, vier schulautonome Tage, Pfingsten etc. Welcher manchmal schwer Arbeitende (z. B. Pflegedienst, Intensivstation, Straßenbau) bekommt nach einer mindestens 40-Stunden-Woche so viel Freizeit? Trotzdem, jeder Pädagoge, der sich intensiv für die Kinder/Jugend einsetzt, damit auch Erziehungsarbeit leistet, ist als wertvoller Mensch zu schätzen und es ist zu hoffen, dass ein Lehrer Lehrer aus Bestimmung geworden ist und nicht der vielen Freizeit wegen.
Christine Flaggl, Timenitz nicht zwischen Unterrichtsverpflichtung eines Lehrers und dessen Arbeitszeit unterscheiden? Man rechnet ja auch nicht nur die Stunden, die Häupl bei Sitzungen verbringt, als dessen Arbeitszeit. Das beflügelt Wirtshaus-Diskussionen, in denen von 40-Stunden-Arbeitern neidvoll auf die faulen Lehrer geschimpft wird, die sich nicht aufregen sollten, wenn sie um lächerliche zwei Stunden mehr arbeiten müssten. Ich glaube, es ist höchst an der Zeit, dass Häupl vom Wiener Rathaus in einen Wiener Heurigen übersiedelt. OSR VDir. Josef Kleinhappl,
Mitterdorf an der Raab