Musical ein TV-Drama
längst gewohnt. Man muss sich immer nur darauf einstellen, für welches Publikum man einen Film macht. Schwarzen Humor wie in den Brenner-Krimis reinzubringen, ergibt in diesem Fall wirklich keinen Sinn.“
Die Story: Benedikt, ein zehnjähriges, farbiges Besatzungskind, wächst bei den Großeltern auf dem Land auf und träumt davon, Wiener Sängerknabe zu werden. Auch, weil die viel auf Tournee sind und er vielleicht auf diese Art seinen Vater in den USA finden kann. Für dieses Ziel nimmt er Reißaus und macht sich 1955 auf den schwierigen Weg durch die Besatzungszonen nachWien.
„Als ich das Drehbuch gelesen hatte, war mein erster Gedanke, dass ich gut aufpassen musste, um nicht kitschig zuwerden“, gesteht Murnberger, „dies ist hier eine Wanderung auf schmalem Grat. Es gilt, die Charaktere ernst zu nehmen, dranzubleiben an den Gefühlen, aber nicht in ihnen zu ersticken. Der Stoff war übrigens einst als Musical geplant, und eine Melodie daraus – ,Our Song‘ – spielt auch im Film eine große Rolle.“
Die vermeintlich schwierigste Aufgabe: „Den kleinen, dunkelhäutigen Buben in der richtigen Altersklasse zu finden. Ich befürchtete, dass wir im ganzen deutschen Sprachraum suchen mussten. Doch allein in Wien fanden wir 16 Kandidaten, und für Wainde Wane, den wir schließlich engagierten, sprachen seine großenAugen und die Gabe, dass er einen in seine Seele blicken lässt.“
Und wie sieht es mit einem weiteren Brenner-Kinokrimi mit Josef Hader aus? „Vier haben wir schon gedreht, doch das ist keine schöne Zahl“, lacht Murnberger, „wir wollen auf jeden Fall mit einer ungeraden aufhören. Aber vorher dreht Josef erst einmal seinen eigenen Film, ‚Wilde Maus‘.“Und Murnberger setzt wieder einen Teil der zweiten Staffel des Erfolgs „Vorstadtweiber“in Szene.