Mutter in Erklärungsnot: Zwillinge mit zwei Vätern
DNA-Test während Unterhaltsprozess sorgt in den USA für Aufsehen. Amerikanerin hat Zwillinge von zwei Männern.
Schwer vorstellbar, aberwahr: Ein „Vater“von Zwillingen aus dem US-Bundesstaat New Jersey ist mit 99,9 Prozent Wahrscheinlichkeit der Vater von nur einem der beiden Mädchen. Die vermeintlich schlechte Nachricht erweist sich jedoch für den US-Amerikaner als zumindest halber Glücksfall, denn die „halbierte“Vaterschaft flog im Rahmen eines Unterhaltsprozesses auf, beidemdieMutter ihn als Vater ihrer beiden Töchter nannte. Der kuriose Lauf, den der Prozess nahm, und das äußerst seltene Phänomen der sogenannten „Überschwängerung“sorgen in den USA nun für Aufsehen.
Der mitdemFall betraute Richter entschied am Montag, dass der Vater nur für eines der mittlerweile zwei Jahre alten MädchenUnterhalt zahlen müsse, berichteten Lokalzeitungen gestern unter Berufung auf das Gericht. Internationalen Medienberichten zufolge hat erst im Laufe des Prozesses einDNA-Test seineVaterschaft bei einem der beiden Mädchen bestätigt, beim anderen jedoch nicht. Der Vater des anderen Mädchens ist nicht bekannt.
Die Mutter hatte Sozialarbeitern gegenüber gestanden, dass sie innerhalb von nur einer Woche mitzwei Männern geschlafen habe. In der Urteilsbegründung vom Montag schrieb Richter Sohail Mohammed, er habe aufgrund des ungewöhnlichen Falls die Arbeitsweise des DNA-Labors genau überprüft. „Wenn man mit diesen DNA-Resultaten konfrontiert wird, ist es nicht ungewöhnlich, dass die meisten Menschen dies für unmöglich halten“, zitierte eine Lokalzeitung den Richter.
Zwillinge mit zwei biologischen Vätern sind äußerst selten. Zu dem Phänomen kann es nur kommen, wenn eine Frau gleichzeitig zwei reife Eizellen produziert. Um das fast Unmögliche dann möglich zu machen, muss sie in kurzem Abstand mit verschiedenen Männern schlafen. Das Phänomen ist Ärzten seit den 1970er-Jahren bekannt. Experten zufolge ist die Wahrscheinlichkeit so gering, dass in den USA nicht mehr als sechs Fälle pro Jahr verzeichnet werden – und das bei fast 320 Millionen Einwohnern.