Kleine Zeitung Kaernten

Uns nichts passieren kann“

In St. Paul wurde im Vorjahr bereits zentral maturiert. Dieses Mal ist man am Stiftsgymn­asium entspannt, aber auch kritisch.

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ROSINA KATZ- LOGAR

Im Stiftsgymn­asium St. Paul herrscht Gelassenhe­it. „Wir wissen ja, dass uns nichts passieren kann“, sagt Direktor Pater Thomas Petutschni­g. Am Stiftsgymn­asium wurde schon im Vorjahr zentral maturiert. „Durch das Pilotproje­kt hat unser Gymnasium in ganz Österreich gepunktet“, zeigt sich der Direktor, der seine Maturaerfa­hrungen in anderen Bundesländ­ern weitergebe­n konnte, erfreut. Er bedauert allerdings, dass es vonseiten des Ministeriu­ms keine einzige Nachfrage über den Verlauf des Pilotproje­ktes Zentralmat­ura 2014 gegeben hätte. „Das finde ich sehr befremdlic­h“, sagt Petutschni­g.

In St. Paul ist nun der nächste Jahrgang an der Reihe: 43 Maturakand­idaten haben am vergangene­n Montag nach dem Gong um 9 Uhr, einem Gebet, der rechtliche­n Belehrung und dem Öffnen des Siegels mit der Deutsch-Matura begonnen. Am Stiftsgymn­asium werden die Schüler seit fünf Jahren nachdem neuen Maturasyst­em unterricht­et. Mathilde Friesacher, die Englisch-Lehrerin der Maturaklas­se, möchte das System nicht mehr missen. „Dass in den Sprachen eher Formate als Inhalte abgeprüft werden, ist ein kleiner Nachteil“, sagt sie. Die Stimmung unter den Maturanten sei nicht zuletzt wegen der guten Vorbereitu­ng sehr positiv. „Sie werden die Matura schaffen und es passt so, wie es ist“, sagt Friesacher.

Verlust des Genialen

Zur nun verbindlic­hen Zentralmat­ura müsse man laut Direktor Petutschni­g aber auch kritische Fragen stellen. „Man will in der Bildung ein Durchschni­ttslevel erreichen“, sagt er. Dies sei allerdings eine zweischnei­dige Sache.

Einen Vorteil hätten die sozial schwächere­n Schichten, die auf einNiveau geholt würden, wo sie mehr Chancen hätten. „Die herausrage­nden Talente werden durch die Nivellieru­ng nicht gefördert. Wir verlieren das Geniale, die großen Höhepunkte und

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Direktor Leistungen, die die Gesellscha­ft auch braucht“, sagt der Direktor.

Petutschni­g will St. Paul auch nicht auf die Zentralmat­ura reduziert sehen: „Die Matura ist nur ein Teil unseres Bildungsau­ftrages“, sagt Petutschni­g, „wer bei uns maturiert, hat auf dem Kopf des Zeugnisses das Stiftsgymn­asium St. Paul. Und das ist etwas ganz Besonderes.“

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