Sorgeumdie grünen Lungen
Welzeneggerin fürchtet um den Erhalt der Schachterlwälder. Stadt plantweitere Grünflächen.
KERSTIN OBERLECHNER
Der Klagenfurter Stadtteil Welzenegg ist in den vergangenen Jahren regelrecht explodiert. Zahlreiche neue Wohnsiedlungen wurden und werden dort aus dem Boden gestampft. Seit drei Jahrzehnten hat auch Michaela Dirnberger ihren Lebensmittelpunkt in Welzenegg und schätzt vor allem die Lebensund Wohnqualität des gut erschlossenen Stadtteils.
Besonders die Schachterlwälder in dem dicht besiedelten Gebiet liegen ihr und anderen Welzeneggern am Herzen. Eigentümer ist die Stadt. „Leider muss ich feststellen, dass Pflege und Obsorge dieser grünen Oase von der Stadt vernachlässigt werden. Das weckt den Verdacht, dass die Wälder absichtlich verkommen lässt. Die Stadtkasse ist leer und das wäre perfektes Bauland“, lässt die 54-Jährige ihren Sorgen freien Lauf. Dirnberger appelliert an die Stadt, den Erhalt der Wälder zu sichern, sie eventuell zu schützen.
Für Stadtgartenreferent Frank Frey (Grünen) sei es durchaus vorstellbar, die Wälder im Sinne des Landesnaturschutzgesetzes unter Schutz stellen zu lassen: „Derzeit sind die Flächen nur als Wald ausgewiesen, das ist der einzige Schutz. Und solche grünen Lungen, wie wir sie in Klagenfurt haben, sind etwas ganz Besonderes.“Die Kritik, dass die Wälder verkommen, weist er aber zurück: „Die Abteilung Stadtgarten betreut und bewirtschaftet die Flächen im Rahmen der forstrechtlichen Gesetze. Man darf nicht vergessen, dass es sich nicht um einen Park, sonman dern Wald handelt.“Insgesamt gebe es rund 100 Hektar solcher Flächen. „Die meisten sind in Privatbesitz. Trotzdem achten wir darauf, dass diese so weit wie möglich erhalten bleiben.“
Der Erhalt der Schachterlwälder sei auch im neuen Stadtentwicklungskonzept formuliert, sagt Stadtplaner Robert Piechl: „Darüber hinaus sind in Welzenegg zwei neue Parks entlang der Welzenegger Straße geplant.“Einer davon ist der Dachauer Park, der dieses Jahr eröffnet werden könnte. „Ich kann dem Budgetbeschluss nicht vorgreifen, werde mich aber dafür einsetzen“, sagt Frey. Die Kosten für Gestaltung und Spielgeräte belaufen sich auf rund 45.000 Euro. Inweiterer Folge ist auch ein neuer Park in St. Ruprecht vorgesehen.