Kelag-Anteilsverkauf„wärefatalerFehler“
Land bleibt bei seiner Beteiligung am Energieversorger. Partnerschaft mit RWE bis 2025.
„Das wäre eine fatale Fehlentscheidung und wirtschaftlich unklug.“Finanzreferentin Gaby Schaunig (SPÖ) betonte am Freitag erneut, dass das Land trotz dramatischer Finanzsituation nicht an einen Verkauf von Anteilen am Energieversorger Kelag denke. „Das wäre derzeit verfassungsrechtlich gar nicht möglich. Auch der Syndikatsvertrag mit der RWE steht einer Übertragung im Wege“, erklärte Schaunig bei einem gemeinsamen Termin mit
KLAGENFURT.
RWE-Vorstandsmitglied RolfMartin Schmitz. Dies werde auch durch ein Rechtsgutachten bestätigt, ergänzt Schmitz. „Diese Diskussionen schaden dem Unternehmen. Die Partnerschaft mit dem Land ist das Erfolgsgeheimnis der Kelag. Wir werden darum kämpfen“, sagt Schmitz.
Die Kooperation wird bis 2025 verlängert. Über die Energieholding besitzt das Land 26 Prozent an der Kelag. Dem deutschen Energieriesen RWE gehören ins- gesamt 38 Prozent. „Die Kelag ist für uns sehr wichtig – mit ihrer Kompetenz bei Wasserkraft, Energieeffizienz und Erneuerbarer Energien“, betont Schmitz. Kärnten profitiert von der Kelag laut Schaunig mit 330 Millionen EuroWertschöpfung pro Jahr.
AmFreitag fand auch dieKelagHauptversammlung statt. Das Konzernergebnis ging 2014 im Vergleich zu 2013 von 96 auf 94 Millionen Euro zurück. Rund 40 Millionen Euro werden an die Ei- gentümer (RWE, Verbund, Land Kärnten) ausgeschüttet.
Landesrat Gerhard Köfer (Team Kärnten) kritisiert die „Mini-Dividende von rund 10 Millionen Euro“für das Land. „Partnerschaft sieht, gerade in aktuellen Krisenzeiten, anders aus“, meint Köfer und fordert erneut eine Senkung des Strompreises. Dies sei auch absolut machbar, „ansonsten drohen viele Kärntner zu Billig-Anbietern abzuwandern“. WOLFGANG FERCHER