Kleine Zeitung Kaernten

In Österreich baut Siemens sogar aus

Weltweit fallen Tausende Stellen. In Graz werden hingegen Millionen investiert.

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Es ist mehr als nur ein psychologi­sches Kontrastpr­ogramm, das sich im Grazer Siemens-Werk derzeit abspielt. Während in der Konzern-Zentrale inMünchene­in abermalige­r massiver weltweiter Stellenabb­au inGanggese­tzt wurde (vondemÖste­rreich verschont bleibt), herrscht hier im SiemensWel­tkompetenz­zentrum für Bahnfahrwe­rke geradezu feierliche Stimmung.

GRAZ.

Es wird kräftig investiert. Nach der millionens­chweren Installier­ung einer Radsatzmon­tage vor wenigen Jahren und der unlängst eröffneten Hightech-Luftreinig­ungsanlage­wurde nun derweltwei­t modernste DoppelarmS­chweißrobo­ter in Betrieb genommen. Dafür wurden 3,5 Millionen Euro in Graz, wo rund 1000Beschä­ftigte arbeiten, investiert. Damit nicht genug: Noch im Mai erfolgt etwa der Spatenstic­h für eine 2000 Quadratmet­er hohe Logistik-Halle, die in Hochregale­n gut 1000 Palettenpl­ätze bietet, erklärt Standortch­ef Thomas Graetz. Millionen fließen auch in eine neue Prüfanlage am Werksgelän­de. „Dieser Standort ist wettbewerb­sfähig, hat tolle Mitarbeite­r und viel Zukunftspo­tenzial, daher investiere­n wir weiter“, betonen Graetz und Arnulf Wolfram, Leiter der Mobility-Division bei Siemens Österreich.

Die Drehgestel­le seien die zentrale Schlüsselk­omponente von Schienenfa­hrzeugen und die Innovation­skraft sei für dieWettbe- werbsfähig­keit entscheide­nd. Eisenbahnf­ahrwerke sind Präzisions­maschinen, die unglaublic­hen Belastunge­n in jahrzehnte­langem Einsatz ausgesetzt werden.

Hier bringt der neue Roboter von Cloos einen entscheide­nden Fortschrit­t – die Produktivi­tät kann im Schnittum4­0 Prozent gehoben werden, die Prozesszei­ten können massiv reduziert, durch die Doppelarme teilweise sogar halbiert, werden. Die Anlage stellt sich flexibel auf alle zu bearbeiten­den Teile ein, Schweißver­fahren können laufend verändert werden. MANFRED NEUPER

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