Wenn’s im Bett nicht läuft ...
. . . kann auch eine schwere Erkrankung dahinterstecken. Wie Bluthochdruck, Diabetes & Co. im Bett dazwischenfunken und warum Vorsorge so wichtig ist.
Es ist ein zweischneidiges Schwert: Einerseits können Probleme mit der Sexualität verhindert werden, wenn man Risikofaktoren (siehe unten) aktiv bekämpft. Andererseits können Erektionsstörungen & Co. auch das ersteAnzeichen für eine schwerere Erkrankung sein. „Betroffene spüren ja nicht, dass Diabetes oder Bluthochdruck ihre Gefäße kaputtmachen“, sagt Sexualmedizinerin Elia Bragagna. Dafür kann eine Sexualstörung der erste Hinweis sein. Gemeinsam mit der Allgemeinmedizinerin Doris Köpp führt Bragagna deshalb Vorsorgeuntersuchungen durch, bei denen Sexualstörungen besondereBeachtung finden: den Risiko-Sex-Check.
Kaputte Gefäße führen dazu, dass Penis undVagina nicht mehr richtig durchblutet werden – was wiederum zu Problemen beim Sex führt. Er kann keine Erektion bekommen, sie wird nicht feucht: Dahinter können schleichende Erkrankungen wie die Arterienverkalkung oder Diabetes stecken, die unbehandelt zuHerzinfarkt und Schlaganfall führen können. „Auch für psychische oder neurologische Krankheiten können Sexualstörungen der erste Hinweis sein“, sagt Köpp.
Tumore oder multiple Sklerose können zu Veränderungen im Gehirn oder an der Wirbelsäule führen, die das Liebesspiel beeinträchtigen – sowie Lustlosigkeit das erste Symptom der Depression sein kann. „Viele Menschen, die an einer Sexualstörung lei- den, glauben, man kann nichts dagegen tun, und finden sich einfach damit ab“, sagt Bragagna.
Doch diese Situation muss keine Endstation sein: „Wird die Grunderkrankung wie der Bluthochdruck gut behandelt, kann sich auch die Sexualstörung bessern“, sagt Köpp. Wichtig sei, dass man sich von einem spezialisierten Arzt durchchecken lasse – und damit auch schwerere Folgen verhindern kann. Der „SexCheck“kann im Rahmen der jährlichen Vorsorgeuntersuchung gemacht werden – mehr im Infokasten oben.
Haben auch Sie Risikofaktoren, die zu einer Sexualstörung führen können? Machen Sie denTest unten und beurteilen Sie Ihr Risiko. SONJA SAURUGGER