Obszöne Distanz
Was verbindet jene, die sich um die Kleinsten kümmern mit denen, die sich in Pflegeheimen um die Älteren sorgen? Das zumeist miserable Einkommen und ein vergleichsweise geringes Sozialprestige zum Beispiel. Logisch erklärbar ist beides nicht: Wer mit ganz Jungen oder ganz Alten arbeitet, ist maximal gefordert – bis an die psychische wie physische Belastungsgrenze, zugleichist die Verantwortung enorm. Es ist obszön, wie groß in diesen Berufen die Distanz zwischen erbrachten Leistungen und erhaltenem Entgelt ist.
Das Fehlen qualifizierter Altenpfleger wird uns wohl noch viel mehr Kopfzerbrechen bereiten als das bestens ausgebildeter NachwuchsBetreuer. Das hat vor allem demografische Gründe: Während es an Kindern leider mangelt, werden immer mehr von uns immer älter.
Sich daher jetzt Gedanken über die Altenpflege der Zukunft zu machen, ist sinnvoll, wenngleich es bekanntermaßenschwierig ist, ander Zukunft Maß zu nehmen (Seiten 14/ 15): Dass Roboter in der Altenbetreuung eingesetzt werden, klingt befremdlich, öffnet aber eine – recht ferne – Perspektive. Die Hoffnung, dass wir älter werden und trotzdem länger fit bleiben, ist nicht mehr als das. leibt also, an den wenigen Schrauben zu drehen, die wirhaben: Zuerst Pflegekräfte besser qualifizieren und mit – deutlich – mehr Lohn ausstatten. Und dann steigen auch Ansehen und die Attraktivität sozialer Berufe. Sie erreichen den Autor unter
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