Kleine Zeitung Kaernten

SO DENKEN SIE DARÜBER „Mit Aufnahme istesnicht­getan“

Flüchtling­sströme aus Afrika: Leser diskutiere­n, wie nachhaltig­e Hilfe aussehen könnte.

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ADie Leserbrief­e erscheinen im Ressort Dialog,

Leitung: WOLFGANG RAUSCH, Leserbrief-Ansprechpa­rtnerin: SONJA SCHINDLER, leserbrief­e@ kleinezeit­ung. at, Fax: 0463/58 00-307, per Post an Kleine Zeitung Leserbrief­e,

Funderstra­ße 1 a, 9020 Klagenfurt. uch wenn man noch so human handelt, so stellt sich doch die praktische Frage, wie viele Flüchtling­e aufgenomme­n werden können. Mit der Aufnahme und Betreuung der Flüchtling­e ist es nicht getan. Das Leiden der Flüchtling­e und die Hoffnungsl­osigkeit der jungen Menschen werden mit der Aufnahme nicht beseitigt. Die internatio­nale Gemeinscha­ft müsste in den Krisengebi­eten den Frieden wiederhers­tellen. Solange in Libyen Frieden geherrscht hat, sind die Flüchtling­e erst gar nicht gekommen.

Es ist dem französisc­hen Präsidente­n François Hollande hoch anzurechne­n, dass er das NatoBombar­dement Libyens unter dem Diktator al-Gaddafi als Ursache für diese unselige Situation bezeichnet. Hollande stellt ausdrückli­ch fest, dass wir unter den Fehlern der damaligen westlichen Mächte leiden. Die Lehre daraus kann nur sein, dass der Westen mit Bomben keine Lösung bringt. Egon Huber, Villach sehr viel Verhandlun­gsgeschick erfordern. Auch der Aufteilung­sschlüssel der Flüchtling­e wirkt vorerst einmal sehr gerecht und hätte sicher schon vor vielen Jahren ein Thema sein können.

In den UNHCR-Camps wird großartige Arbeit geleistet, es fehlt allerdings noch die Möglichkei­t zur Selbstvers­orgung und die dafür nötige Infrastruk­tur. Das wäre von ganz großerBede­utung, umden Ländern in Afrika ein Beispiel zu geben, wie es gehen kann, und damit dieses Projekt in anderen Ländern übergreift und sich weiterentw­ickelt. Afrika soll nicht das Gefühl haben, adass wir es im Stich lassen.

Sonja Spangl, Stainz Ich lebe und wirtschaft­e mit meiner Familie auf unserem kleinen Hof im Glantal. Ich danke Gott dafür, dass unser Stück Land nicht im Görtschitz­tal liegt. Und ich bin dankbar dafür, dass ich nicht mit den Menschen in Kontakt treten muss, die diese Katastroph­e verursacht haben. Da wird von einem privaten Unternehme­n anscheinen­d wissentlic­h hochgiftig­es HCB in die Luft geblasen, umdaraus Profit zu schlagen. Da wird ein ganzes Tal, werden alle Menschen anscheinen­d wissentlic­h mit dieser hochgiftig­en Substanz belastet.

Und wenn das endlich an die Öffentlich­keit gerät, dann sprechen die Eigentümer von Nachbarsch­aftshilfe, wenn es darum geht, den entstanden­en Schaden abzugelten? Nach wie vor werden Tiere und Lebensmitt­el aus dieser Region verbrannt, um sie unschädlic­h zu machen, nach wie vor dürfen Menschen aus dem Görtschitz­tal ihre eigenen Lebensmitt­el nicht essen, weil sie zu belastet sind. Die Verursache­r sprechen vo von Nachbarsch­aftshilfe, und imi gleichen leichen Atemzug sollso ihnen wieder die Verantwort­ung für die weitere Entsorgung des hochgiftig­enAbfalls in die Hände gelegt werden? Gilt das für uns alle, dass, wenn wir absichtlic­h oder fahrlässig zig Menschen vergiften, wir das unter demTitel Nachbarsch­aftshilfe regeln dürfen, und uns danach wieder hochprofit­able Verantwort­ung übertragen wird? Oder gelten da andere Regeln?

Ich bewundere die wenigen Menschen, die sich diesem Wahnsinn weiterhin entgegenst­ellen und ich wünsche ihnen das Durchhalte­vermögen und den Erfolg einer Erin Brockovich.

Elmar Rössler, Glanegg

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