Hälftederausländischen Studenten bleibt hier
Jeder dritte Studienanfänger kommt aus dem Ausland. Jeder achte Zuwanderer ist Student.
WIEN. In kaum einem Land auf der Welt ist der Anteil an ausländischen Studenten so hoch wie in Österreich. Laut einer Studie der Universitätenkonferenz waren im Wintersemester 2013/ 14 35 Prozent der Studienanfänger und mehr als ein Fünftel der Absolventen keine österreichischen Staatsbürger. Jeder achte Zuwanderer kommt zum Studieren nach Österreich. Die Unis haben sich als „Magneten der Neuzuwanderung“etabliert, resümiert Wiens VizeRektor Heinz Faßmann.
Jedoch: Ein großer Teil der ausländischen Studenten verlässt Österreich nach dem Abschluss wieder. Die Zahl der Abwanderer ist laut der Universitätenkonferenz allerdings niedriger als bisher angenommen. 40 Prozent der Absolventen sind 16 Monate nach ihrem Abschluss in Österreich erwerbstätig, sagt Faßmann. Weitere 20 Prozent bleiben in Österreich, arbeiten aber nicht – zumindest nicht bezahlt. Die restlichen 40 Prozent verlassen Österreich nach ihrem Abschluss wieder.
Absurde Master- Regel
Besonders hoch ist die Abwanderungsrate unter Doktoranden. Als Hauptgrund macht Faßmann die Rot-Weiß-RotKarte aus. Diese soll gut ausgebildete Migranten aus NichtEU-Ländern nach Österreich locken – wird Doktoranden, die ihren Master nicht in Österreich gemacht haben, aber nicht ausgestellt. Ebenso keinen Zugang zur Rot-Weiß-Rot-Karte haben Bachelor-Absolventen. „Dabei müsste Österreich doch Interesse an hoch qualifizierten Absolventen haben“, so Faßmann. Schließlich seien das „die idealen Zuwanderer“.