Doppelgänger
dezimmerarmaturen, um nur ein paar Beispiele zu nennen“, sagt Christine Lacroix, Geschäftsführerin der Plagiarius Consultancy.
Erst im November wurden etwa am Hamburger Hafen gut 28.500 Parfümflascherl beschlagnahmt, die dem weltbekannten Flacon von „Jean Paul Gaultier“nachempfunden waren. „Der Duft hat mit dem Original aber rein gar nichts zu tun, dort ist eine Flüssigkeit drinnen, die richtig stinkt. Als Verbraucher weiß man auch gar nicht, welche Inhaltsstoffe enthalten sind“, sagt Lacroix.
Bis heute sei es immer wieder erstaunlich, „mit welcher Dreistigkeit manche Plagiatoren vorgehen“. Mit Ausstellungen wie hier im Grazer Designforum möchte man vor allem sensibilisieren, sowohl Unternehmen als auch Konsumenten. „Es wird eine große Zunahme von gefälschten Medikamenten undKosmetika registriert, insbesondere im Online-Handel, da kann es für den Verbraucher dann auch richtig gefährlich werden“, sagt Lacroix. Das gelte aber auch für Elektronikartikel, ja sogar für nachgeahmte Badezimmerarmaturen, bei denen festgestellt wurde, dass sie mit Bleirohren ausgestattet sind.
Praxisnahe Sensibilisierung
Das Gros der Plagiate und Fälschungen kommt aus China, „es zeigt sich aber auch immer stärker, dassAuftraggeber und Importeure von Plagiaten zunehmend auch aus Industrieländern kommen“. Heutzutage gebe es Plagiate und Fälschungen in allen Preisund Qualitätsabstufungen, von gefährlichen Billigimitaten, die „irgendwie zusammengeschustert werden“, bis hin zu qualitativ hochwertigen Kopien, die kaum günstiger als das Original sind. Daher gehe es bei solchen Ausstellungen sehr stark um „praxisnahe Sensibilisierung“.