B-Mannschaften
Wer bisher noch zweifelte, hat es jetzt schwarz auf weiß: Banken sind nur noch die B-Mannschaften des Finanzsektors. Konkret: Die Rating-Agentur Fitch hat gestern zahlreiche Geldinstitute in ganz Europa so massiv herabgestuft, dass statt des Buchstabens A nun der Buchstabe B die Wertungen dominiert.
Erste Bank und Bank Austria etwa sind jetzt auf „BBB+“, Raiffeisen International auf „BBB“. Bemerkenswert an diesem Erdrutsch ist die Begründung: Man könne bei Banken nicht mehr von einer „impliziten Staatsgarantie“ausgehen. Auf gut Deutsch: Bisher durften sich Investoren darauf verlassen, dass eine Bank, die in Probleme gerät, notfalls eh vom Staat gerettet wird.
Derviel gescholtene„Moral Hazard“– also die Versuchung, im Vertrauen auf die Staatshilfe größere Risiken einzugehen – war also quer durch die Bankenlandschaft fix eingepreist. Das ist nun anders: Die neue EU-Richtlinie zu Bankeninsolvenzen und das im Aufbau befindliche Haftungssystem sollen bewirken, dass endlich die Branche selbst ihre „Versicherungskosten“für Pleiten, Pech und Pannen trägt. icht zuletzt die Hypo Alpe Adria samt HetaSchuldenmoratorium hat gezeigt, dass Banken nicht mehr als Vollkasko-Anlagen zu begreifen sind. Insofern ist das breitflächige FitchDowngrading ein längst fälliger Schritt: ein Streichkonzert ohne Misstöne.
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